Dass ausgerechnet das Ei zu Ostern eine unverzichtbare Rolle spielt, liegt u. a. an seiner Bedeutung: Es gilt seit jeher als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben, im christlichen Glauben steht es insbesondere für die Auferstehung: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab zerbrochen“, lautet dazu ein alter Merkspruch. Warum aber färben wir die Eier bunt?
Eier gab's erst wieder zu Ostern
Das Färben der Eier hatte ursprünglich praktische Gründe und geht auf das Mittelalter zurück. Während der vorösterlichen Fastenzeit war es streng verboten, Eier zu verzehren – genauso wie Fleisch. Weil die Hühner naturgemäß dennoch jeden Tag Eier legten, wurden sie gekocht und dadurch länger haltbar gemacht. Um diese Eier von den rohen unterscheiden zu können, wurden sie gefärbt. Damals wurden dafür natürliche Färbemittel wie Zwiebelschalen oder Rote Rüben verwendet.
Möglich ist jedoch auch, dass die zu Ostern geweihten Eier gefärbt wurden, um sie von den ungeweihten unterscheiden zu können. Als besonders heilig galten nämlich jene Eier, die in der Karwoche gelegt wurden.
Die Bedeutung der Farben
Besonders symbolkräftig und damit häufig auf Ostereiern vertreten war die Farbe Rot: Sie soll an das vergossene Blut Jesu und an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. Später kamen weitere Farben und unterschiedlichste Techniken des Eierverzierens hinzu. Ursprünglich hatte jede Farbe eine besondere Bedeutung: Gelb beispielsweise steht für den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit. Grün symbolisiert die Unschuld und Jugend, aber auch Hoffnung und Zuversicht. Orange signalisiert Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz. Als Eierfarbe eher vermieden wurde Blau, denn es galt als Anzeichen von Unglück.