Auffällige Augenflecke
Grundsätzlich gilt der Weiße Waldportier in Österreich nicht als gefährdet, in der roten Liste Vorarlbergs galt er aber als lokal ausgestorben – bis zu diesem Fund. Er ist einer der größten Augenfalter und kommt in Österreich zerstreut vor – besonders im Tiefland und nur an wärmebegünstigten Stellen auch im Bergland. Sein Artname leitet sich von Circe, einer Zauberin der griechischen Mythologie ab.
Der Falter ist dunkelbraun gefärbt und trägt sowohl am Vorder- als auch Hinterflügel eine klar abgegrenzte weiße Binde. Am Vorderflügel ist sie unterbrochen und nahe des Vorderrands befindet sich ein schwarzer Fleck. Arttypisch ist eine kurze weiße Binde an der Unterseite des Hinterflügels nahe des Körperansatzes, diese fehlt bei den ähnlichen Arten Großer und Kleiner Waldportier. Die Flügelunterseite ist fleckig mit weißen Binden und einem kleinen Auge – das macht ihn auf Steinen oder Zweigen sitzend fast unsichtbar.
Sein Lebensraum umfasst typischerweise warme, trockene und besonnte Bereiche (Waldränder, gehölzreiche Magerwiesen, Streuobstwiesen, Weingartenbrachen, lichte Wälder, Wegränder, Böschungen, Steinbrüche, felsige Hänge, …). Die Falter fliegen im Süden schon ab Juni, weiter nördlich erst im Hochsommer bis in den September in einer Generation. Sie besuchen bevorzugt violette Blüten wie z.B. Dost, Karden, Taubenskabiosen oder Flockenblumen. Die schlanke Raupe ist grau-braun-grün gestreift und frisst an Gräsern. Die Überwinterung erfolgt im Jungraupenstadium.