Gartenloser Kräutergarten

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 26.02.2025 - 09:45
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Ein Kräutergarten ist auch ohne eigenen Garten kein Problem: Die meisten Kräuter gedeihen auch im Topf, wenn sie richtig gepflegt werden und am richtigen Standort sind. Der Balkon oder das helle Fenster in Küchennähe erfüllen dafür alle Ansprüche. Beim Kochen können so einfach die selbstgezogenen Kräuter frisch geerntet und verwendet werden. Eine Garantie für bestes Aroma.

Welche Kräuter eignen sich für den Anbau im Topf?

Fast alle ein- und mehrjährigen Kräuter eignen sich für die Topfkultur. Es muss lediglich auf die Standort- und Substratansprüche der jeweiligen Pflanze geachtet werden. Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Majoran, zählen zu den beliebtesten Küchenkräutern. Nährstoffarme, durchlässige Erde und ein warmer, sonniger und geschützter Standort sind für sie optimal. Sie kommen mit weniger Wasser zurecht und mögen es gerne trocken. Im Sommer muss trotzdem darauf geachtet werden, die Kräuter mit genügend Wasser zu versorgen. Strauchbasilikum mag ebenfalls eher durchlässiges Substrat und viel Sonne, ist aber etwas flexibler in der Haltung.

Kräuter, die eine nährstoffreiche und frische bis leicht feuchte Erde bevorzugen, sind Petersilie und Melisse. Sie bevorzugen einen eher halbschattigen Standort und nährstoffreiches Substrat. Dasselbe gilt für Minzen, deren Vielfalt an Arten und Sorten schon so einige zu einer Sammellust verleitet hat. Schnittlauch hat ähnliche Ansprüche an Erde und Standort. Viele machen bei dieser Pflanze den Fehler, zu viel auf einmal zu ernten, woraufhin er früher ode später abstirbt. Schnittlauch sollte maximal zu zwei Dritteln geerntet werden, um der Pflanze eine Erholung und Neuaustriebe zu ermöglichen.

Substrat und Pflege

Spezielle Kräutererde aus dem Handel ist meistens gut für den Anbau geeignet. Achten sollet man höchstens auf die Unterscheidung von Substrat für Kräuter, die eine nährstoffreiche oder nährstoffarme Erde benötigen. Letztere ist häufig als erde für mediterrane Kräuter zu finden. Das Substrat kann aber auch selber gemischt werden: Gartenerde, Sand und reifer Kompost sind die Grundzutaten. Kräuter mit höherem Nährstoffbedarf (Petersilie, Liebstöckel, Minze, Melisse) erhalten mehr Kompost und mediterrane Kräuter (Oregano, Salbei, Thymian, Rosmarin) mehr Sand. Eine bewährte Mischung für mediterrane Arten besteht aus 50% Gartenerde, 30% Quarzsand, 15% Kompost und 5% Algenkalk oder Gesteinsmehl.

Das richtige Gefäß für den Anbau muss genügend Wurzelraum für die Kräuter haben, vor allem auf heißen Balkonflächen, auf denen die Pflanzen besonders viel Wasser verdunsten. Mindestens 3 bis 5 Liter sollten es für kleine Pflanzen sein, 10 bis 15 Liter für größere und Mischpflanzungen. Wichtig ist eine Drainage am Boden, aus Kies oder Tonscherben, und Löcher, durch die überflüssiges Wasser abfließen kann. Dadurch werden Wurzelschäden durch Staunässe verhindert. Werden mehrere Kräuter in ein Gefäß gepflanzt, sollten diese ähnliche Ansprüche haben. Das Feuchtigkeits- und Nährstoffliebende Basilikum zusammen mit dem Trockenheitsliebenden Rosmarin in einen Topf zu pflanzen, geht vermutlich für eine Seite nicht so gut aus. Kräuter, wie Liebstöckel, die mit ihrem starken Wachstum andere überwuchern können, sollten ein einen eigenen Topf gesetzt werden.

Während der Wachstumszeit sollten die Pflanzen regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Wochen, mit Dünger versorgt werden. Hierfür eignet sich organischer Dünger in flüssiger Form am besten. Die mediterranen Kräuter kommen mit selteneren Düngergaben aus. Verholzende Kräuter, wie Rosmarin, Salbei und Thymian, sollten regelmäßig zurückgeschnitten werden, um ein Verkahlen zu vermeiden.