Als Ausgeizen bezeichnet man bei Paradeisern das Entfernen weniger produktiver Seitentriebe in den Blattachseln. Wird das regelmäßig gemacht, fördert dies eine bessere Reifung und größere Früchte am Haupttrieb, der dadurch besser mit Nährstoffen versorgt wird.
Geiztriebe mit einer Länge zwischen 15 und 25 cm können für die Vermehrung verwendet werden:
- Schneiden Sie die Triebe schräg an und entfernen Sie alle Blätter bis auf die oberen Blätter (das verringert die Verdunstung). Auch Blüten gegebenenfalls abknipsen.
- Die Stecklinge können Sie entweder gleich in Erde einpflanzen oder zunächst in ein Wasserglas stellen, bis sie bewurzeln. Wichtig beim Setzen in die Erde ist, dass diese gleichmäßig feucht bleibt. Ein über den Topf gestülptes Plastiksackerl verringert zusätzlich die Verdunstung und funkioniert wie ein Mini-Glashaus. Regelmäßig öffnen, damit kein Schimmel entsteht!
- Nach ein paar Wochen hat der Steckling ausreichend Wurzeln gebildet, sodass er in den Garten, ins Hochbeet oder in einen größeren Pflanztopf gepflanzt werden kann. Dass die Wurzelbildung erfolgreich war, erkennen Sie daran, dass der Steckling ausgetrieben hat.
Tipp: Weidenauszug fördert die Bewurzelung
Die Bewurzelung der Stecklinge lässt sich fördern, indem man die Triebe vor dem Einpflanzen in Bewurzelungspulver steckt, das im Handel erhältlich ist. Eine natürliche Alternative dazu ist ein Kaltwasserauszug aus Weidenzweigen: Diese enthalten von Natur aus das Bewurzelungshormon Indol-3-Buttersäure.
So geht's:
Einige Weidenzweige (egal, welche Salix-Art) in ca. 20 cm große Stücke schneiden. Rinde größtenteils vom Holz abschälen, damit sich die Inhaltsstoffe besser lösen. Zweigenstückchen mit Wasser (ideal ist Regenwasser) aufgießen (pro kg Holz und Rinde ca. 3 l) und mindestens 24 Stunden stehen lassen.
Am nächsten Tag ist das Bewurzelungsmittel fertig. Stecklinge für 24 Stunden in ein Glas mit dem Kaltauszug stellen, erst danach in die Erde stecken. Den Rest des Weidenwassers können Sie gleich zum Gießen der Stecklinge verwenden.