Kälte, Schnee und Eis machen Pflanzen im Winter das Leben schwer. Exoten und empfindliche Exemplare müssen mit Maßnahmen dagegen geschützt werden. Winterharte Pflanzen haben unterschiedliche... Mehr lesen ...
Für Kübelpflanzen ist die Zeit im Winterquartier keine angenehme – oft sind die Bedingungen nicht ideal, häufig ist es zu dunkel oder zu warm. Das wiederum fördert den Befall mit Schädlingen wie Spinnmilben, Schildläusen, Wollläusen oder Weißer Fliege, was die Pflanzen zusätzlich schwächt. Es gilt daher, die Zeitspanne im Haus möglichst kurz zu halten und die Pflanzen so bald wie möglich wieder ins Freie zu bringen.
Dabei ist jedoch ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, denn eine stärkere Frostnacht kann den Schützlingen bereits zum Verhängnis werden. Während kälteempfindliche (tropische und subtropische) Kübelpflanzen wie Engelstrompeten, Wandelröschen und Zylinderputzer besser noch ein paar Wochen drinnen bleiben sollten, können weniger empfindliche dennoch bereits hinaus an die frische Luft.
Tipps zum Auswintern
Es gibt einige Kübelpflanzen, die Temperaturen um die 0 °C und kurze Frostperioden bis –5 °C vertragen. Sie können daher meist schon im April ins Freie gebracht werden, in manchen Regionen auch bereits ab Ende März. Sie sollten jedoch anfangs noch einen geschützten Platz, beispielsweise an der Hausmauer, zugewiesen bekommen.
Wie auch beim großen Auswintern im Mai gilt: Die Pflanzen zunächst für einige Tage an einen schattigen bzw. halbschattigen Platz stellen (oder an bewölkten Tagen ausräumen) und erst nach und nach der prallen Frühlingssonne aussetzen, um Sonnenbrandschäden zu vermeiden.
Diese Kübelpflanzen vertragen leichten Frost
• Oleander (Nerium oleander):
Im Zuge des Auswinters kann der schnittverträgliche und raschwüchsige Oleander um etwa ein Drittel zurückgeschnitten werden. Entfernen Sie dabei auch geschädigte oder kreuzende Zweige. Der Rückschnitt kann, wenn die Pflanze bereits blühfaul wird oder unten verkahlt, auch radikaler erfolgen. Sie treibt danach wieder kräftig und buschig aus und bildet reichlich Blüten.
• Lorbeer (Laurus nobilis):
Beim Auswintern im Frühjahr wird der Lorbeer um etwa ein Drittel zurückgeschnitten (jeweils knapp über einer Blattachsel). So bleibt er dicht und gesund.
• Olive (Olea europaea):
Je älter der Olivenbaum ist, desto besser verträgt er Kälte und leichten Frost. Allerdings sollte er noch nicht ausgetrieben haben, denn die frischen Austriebe sind dennoch frostempfindlich. Im Frühjahr sollten alle 2 Jahre zu dicht stehende Äste ausgelichtet und die Triebspitzen eingekürzt werden, um den Baum zu neuen Verzweigungen anzuregen.
• Feige (Ficus carica):
In milden Gegenden können die bis zu –10 °C frostfesten Feigen den Winter sogar gänzlich draußen verbringen oder können gegebenenfalls an ihrem Freilandstandort geschützt werden. Wie beim Olivenbaum gilt auch hier: Je älter der Baum ist, desto besser verträgt er Frost. Auch die Sorte entscheidet, wie viele Minusgrade der Baum verkraftet.
Eingewinterte Feigen können daher – unter Beobachtung des Wetterberichtes – auch sehr zeitig auf die Terrasse zurückkehren. Der Schnitt sollte jedoch nur an frostfreien Tagen ab Februar/März erfolgen: Dabei werden erfrorene Triebe und ins Kroneninnere wachsende Äste entfernt. Bei stark verzweigten Triebenden gilt es, die Zahl der Seitenzweige zu reduzieren.
• Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata):
Kann gegebenenfalls beim Auswintern um zwei Drittel bis drei Viertel eingekürzt und ausgelichtet werden.
• Aukube (Aucuba japonica):
Das Frühjahr ist bei jungen Pflanzen ein guter Zeitpunkt für den Formschnitt. Grundsätzlich kann die Aukube aber das ganze Jahr über geschnitten werden, sofern kein Frost herrscht. Bei Bedarf kann der Rückschnitt auch radikal bis ins alte Holz erfolgen.
Tipp
Sollten sich wider erwarten doch noch mehrere strengere Frosttage ankündigen, kann ein Gartenvlies oder ein altes Leintuch über die Kübelpflanze gestülpt werden. Vergessen Sie den Wurzelballen nicht: Auch er wird gegebenenfalls mit Vlies oder einer Noppenfolie geschützt.