Tripmadam als Küchenkraut

Ein Artikel von Christiane Bartal | 25.10.2021 - 16:59
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Tripmadam (Sedum rupestre), nicht zu verwechseln mit dem Scharfen Mauerpfeffer, ist ein altes, fast vergessenes Heil- und Küchenkraut © Stescha/Shutterstock

Tripmadam (Sedum rupestre), auch Felsen-Fetthenne genannt, wächst in der Natur an steinigen Hängen und auf felsigem Untergrund. Die in ganz Europa verbreitete, 10 bis 25 cm hohe Polsterstaude ist daher für vollsonnige Steingärten, zur Begrünung von Natursteinmauern und für extensive Dachbegrünungen wie geschaffen. Ihre goldgelben Blüten erscheinen zwischen Juni und August. Nicht nur für Bienen sind sie beliebte Nektarspender, auch für Schmetterlinge wie den seltenen Apollofalter sind sie wichtige Futterpflanzen. Die Naturform von Sedum rupestre hat grau-blaue Blätter, inzwischen gibt es aber auch einige Sorten mit hellgrünen ('Lemon Ball'), gelb-orangen ('Yellow Cushion' und 'Angelina') oder braunen Blättern ('Chocolate Ball')

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Kulturformen wie die Sorte 'Angelina' fallen durch intensive Blattfärbungen auf © speakingtomato/Shutterstock

Verwendung in der Küche

Dass Tripmadam auch als Heil- und Küchenkraut genutzt werden kann, ist kaum bekannt. Der Geschmack ist erfrischend säuerlich und passt beispielsweise gut zu Suppen, Eintöpfen, Salaten und Soßen. Auch für Kräutertopfen oder in einer Marinade für Rind- und Wildgerichte macht sich Tripmadam gut. In Frankreich ist das Küchenkraut nach wie vor bekannt und geschätzt, bei uns wartet die Felsen-Fetthenne noch auf ihre Renaissance.

Am besten schmecken die jungen Blätter und Triebe, die sich im März und April zeigen. Beerntet werden kann die Pflanze jedoch das ganze Jahr über.

Heilsame Kräfte

Tripmadam ist reich an Vitamin C, weshalb das Kraut einst gegen Skorbut verwendet wurde. Über die heilkräftige Wirkung wussten bereits die Menschen im Mittelalter Bescheid. Behandelt wurden u. a. Bluthochdruck und Arterienverkalkung, was auf die reichlich enthaltenen Gerbstoffe zurückzuführen ist.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Tripmadam sieht dem Scharfen Mauerpfeffer (Sedum acre) auf den ersten Blick ähnlich, dieser enthält allerdings Alkaloide und andere Giftstoffe und sollte daher nicht mit Tripmadam verwechselt werden.