Ist der Rasen noch zu retten?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 20.08.2019 - 12:30

Es ist der Albtraum eines jeden Gartenbesitzers, wenn sich der Rasen braun und verbrannt statt saftig grün und vital zeigt. Im Sommer kann es schnell passieren, dass sich der Garten in eine verdörrte Steppe verwandelt – vor allem, wenn nicht ausreichend bewässert wird. Obwohl er aussieht wie abgestorben, kann er sich wieder in einen grünen Teppich verwandeln.

Erste Hilfe für verbrannten Rasen

Die gute Nachricht: Die Rasengräser sind nur oberflächlich vertrocknet, ihre Wurzeln hingegen sind im Regelfall noch gesund und treiben wieder aus, sobald sie genügend Feuchtigkeit bekommen. Glücklicherweise sind die sonnenhungrigen Gräser von Natur aus gut an periodische Trockenzeiten angepasst.

Als erste Maßnahme gilt es also, den Rasen regelmäßig zu wässern, bis sich er nach und nach wieder grün wird. Dann folgt das Wellness-Programm: Eine Gabe Herbstdünger (mit viel Kalium und wenig Stickstoff) hilft den Rasengräsern, sich wieder vollständig zu regenerieren und bereitet ihn auch gleich auf den kommenden Winter vor.

Etwa 14 Tage nach der Düngung können Sie den Rasen noch vertikutieren, um Rasenfilz vorzubeugen bzw. Abgestorbenes herauszukämmen. Sollten danach größere Lücken zurückbleiben, säen Sie am besten flächendeckend nach (bei trockener Witterung bewässern). Die Rasensamen keimen noch vor dem Winter und sorgen rasch für eine dichte Grasnarbe.

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Keine Sorge, noch ist der schöne Rasen nicht verloren. Durch bewässern, düngen und vertikutieren wird er wieder grün © Simon Annable/Shutterstock.com

Besser gleich vorbeugen

Schon bei der Neuanlage des Rasens können Sie einiges richtig machen: Greifen Sie gezielt zu trockenresistenten Rasenmischungen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Saatgutmischungen mit einem hohen Anteil der beiden Schwingel-Arten Festuca ovina und Festuca arundinacea sich rascher regenerieren.

Um den grünen Teppich langfristig zu erhalten, sollte der Rasen nicht zu häufig Trockenstress leiden. Viele unerwünschte Beikräuter wie Löwenzahn kommen nämlich dank tiefer reichender Wurzeln besser mit Trockenheit zurecht als Rasengräser. Daher besser vorsorgen und rechtzeitig bewässern, und zwar während der Morgen- oder Abendstunden, um wiederum Verbrennungen durch den „Brennglaseffekt“ der Wassertropfen zu vermeiden. Bewässern Sie lieber seltener aber intensiver als häufig in kleinen Mengen. Dadurch entwickeln die Gräser tiefer reichende Wurzeln und sind auf Dauer trockenresistenter.

Mähen Sie den Rasen außerdem nicht während der sonnenintensivsten Mittagsstunden – die empfindlichen Schnittstellen verbrennen bei der Mittagssonne rasch und werden braun.