Die bei uns häufig auf Blüten anzutreffende Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) ist ein typischer Ansitzjäger und wartet so lange, bis sich ein Beutetier ausreichend dicht nähert, um dann blitzschnell zuzugreifen. Das können dann nicht nur Fliegen, sondern alle möglichen Blütenbesucher wie Schwebfliegen, Schmetterlinge oder auch Honigbienen sein, die oft um ein Vielfaches größer als die Spinne selbst sind. Mit den beiden kräftigen Vorderbeinen ergreift sie ihre Beute und tötet sie durch einen Biss. Nach dem Aussaugen bleibt eine beinahe intakte Hülle des Insekts zurück.
Die Krabbenspinne kann sich – wie Krabben – auch seitwärts fortbewegen und sogar rückwärts laufen, um einen optimalen Lauerplatz einnehmen zu können. Die erwachsenen Weibchen sind in der Lage, sich durch aktiven Farbwechsel an den jeweiligen Untergrund anzupassen. Die Färbung ihres Körpers variiert zwischen leuchtend gelb, gelbgrün und weiß (oft mit zwei roten Längsstreifen). Aber wie machen sie das?
Für eine Gelbfärbung wird ein gelber Farbstoff in die Epidermiszellen eingelagert. Die Weißfärbung beruht hingegen auf der Verlagerung des Pigments ins Körperinnere.
Die Männchen sind weißlich bis gelb und zeigen eine wesentlich kontrastreichere Zeichnung, die Beine sind hell-dunkel geringelt. Sie sind mit 3 bis 5 mm etwa nur halb so groß wie die Weibchen und haben längere Beine.