Gedeihen Mandelbäume auch bei uns?

Ein Artikel von Kristina Kugler/Red. | 29.04.2021 - 09:04
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Mandelbäume blühen bereits ab Februar und gelten daher als frostgefährdet. Das gilt jedoch nur für die Blüten © travelpeter/Shutterstock

In Deutschland gibt es historische Mandelanbaugebiete am Oberrhein und in der Pfalz, aber auch in Österreich wächst der Mandelbaum in der Wachau, im Burgenland und in der Steiermark. Denn obwohl die Südländerin für ihre Wärmebedürftigkeit und Frostempfindlichkeit bekannt ist, in einem milden Weinbauklima sind ihr Anbau und auch eine reiche Mandelernte möglich.

Verfroren sind übrigens in erster Linie die Blüten, die sich bereits im Februar – lange vor Apfel, Birne, Marille und Kirsche – öffnen. Später Frost gefährdet zwar die Ernte, nicht aber die Bäume selbst. Diese halten nämlich sogar bis zu –20 °C aus.

Was braucht der Mandelbaum im Garten?

Insbesondere in den Anbaugebieten auf Mallorca oder Sizilien ist die Mandelblüte ein Spektakel, das reichlich Touristen anzieht. Aber auch ein Mandelbaum im ­Garten ist eine Zierde im Vorfrühling, zumal in dieser Zeit nur wenige andere Gehölze blühen.

Wenn Sie sich für einen Mandelbaum entscheiden, haben Sie idealerweise einen windgeschützten, warmen, sonnigen Platz zur Verfügung. Der Standort sollte im Winter und im zeitigen Frühjahr jedoch nicht ganztägig sonnig sein. Günstig ist eine Pflanzung vor einer nach Südwesten gelegenen Hecke, Garage, Mauer oder Hauswand, da die Blüten und jungen Blätter im Frühling noch empfindlich gegen die Morgensonne sind.

Beim Substrat ist der Baum dafür recht anspruchslos. Ein normaler Gartenboden reicht völlig, solange dieser nicht zu Staunässe neigt. Am besten ist ein tiefgründiger, eher trockener, gut wasser- ­sowie luftdurchlässiger, kalkhaltiger Boden. Vor dem Einsetzen empfiehlt es sich daher, die Erde mit Sand aufzulockern und mit Kompost aufzubessern. Die ersten Jahre nach der Pflanzung braucht der Baum reichlich Wasser (das Substrat sollte nur leicht antrocknen), später erübrigt sich diese Pflegemaßnahme. Ältere Mandelbäume sind recht unempfindlich gegen Trockenheit. Eine ­regelmäßige Gabe Kompost im Frühjahr ­fördert die Blüten- und Fruchtbildung, eine jährliche Auflockerung der oberen Bodenschicht sorgt für einen guten Wasserabzug.

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Ab August springen die reifen Steinfrüchte auf und geben den Steinkern frei © Ajdin Kamber/Shutterstock

Befruchtungspartner für die Mandelernte

Wenn Sie im Herbst die köstlichen Früchte ernten möchten, sollten Sie auf die Sorte achten und am besten gleich zwei Exemplare setzen. Denn viele Auslesen sind nicht selbstfruchtbar, d. h., sie brauchen einen weiteren Baum zur Befruchtung. Jedoch ist auch bei selbstfruchtbaren Sorten wie ‘Lauranne’ die Ernte ebenfalls größer, wenn ein Befruchtungspartner in der Nähe ist. Das kann aber auch ein Pfirsich- oder Nektarinenbaum sein.

Der richtige Schnitt

Für eine üppige Blüte und eine reiche Ernte ist bei Mandeln ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Denn ein Rückschnitt regt die Bildung junger Triebe an, an denen sich die Blüten bilden. Das Auslichten der Krone bewirkt zudem, dass Blüten und Blätter nach einem Regenguss schnell abtrocknen können und Pilzerkrankungen wie die gefürchtete Spitzendürre, auch Monilia genannt, oder die Kräuselkrankheit verhindert werden. Beim Schnitt  – idealerweise nach der Ernte an einem leicht bewölkten, regenfreien Tag – können Sie junge Äste ruhig bis auf wenige Augen je Trieb einkürzen, wobei mindestens drei bis fünf der Leitäste in der Krone verbleiben sollten.