Die Temperaturen steigen, und damit schwellen die Knospen am Pfirsichbaum. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um dem Erreger der Kräuselkrankheit den Zutritt zu verwehren. Mehr lesen ...
Zugegeben, wirklich attraktiv und zum Reinbeißen köstlich schauen Mispeln jetzt nicht gerade aus. Die etwa pfirsichgroßen (Kulturformen) oder kirschgroßen (Wildformen) Früchte sind rostbraun gefärbt, haben eine derbe Haut und zeigen selbst im reifen Zustand noch fünf vertrocknete, kronenartige Kelchzipfel. Ihr seltsames Äußeres hat wohl der Mispel, die wir auch unter dem Namen „Asperl“ kennen, zu ihrem doch etwas vulgären volkstümlichen Namen „Hundsärsch“ verholfen. Zu Zeiten Shakespeares galt die Frucht gar als Symbol für das weibliche Genital, was der berühmte Schriftsteller auch in zotigen Wortspielen in seinem Stück „Romeo und Julia“ einfließen ließ.
Da ihre Reifung so lange dauert und die ersten Nachtfröste mitunter recht spät im Jahr auftreten, sind Asperln eine der letzten Früchte, die wir aus dem Garten ernten und verarbeiten können. Im Mittelalter galt die Mispel in Europa als „Brot des armen Mannes“, da die Menschen aus den stärkehaltigen, getrockneten und zerriebenen Früchten Mehl für Backwaren mahlten. Außerdem schätzten sie die Früchte, da sie lange gelagert werden konnten. In den Wintermonaten waren Mispeln mitunter das einzig frische Obst, das wertvolle Nährstoffe lieferte.
Wer sich Asperln in den Garten holen mag, hat mittlerweile die Wahl zwischen zahlreichen und im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Auslesen mit unterschiedlichen Fruchtmerkmalen und -eigenschaften. Die Mispel eignet sich als Solitärgehölz, kann aber auch in einer Hecke gepflanzt werden. Das Gehölz wächst nämlich als großer Strauch oder kleiner Baum und wird bis 6 m hoch und oft etwas breiter. Selbst als Hochstamm ist die Mispel erhältlich, allerdings zu einem höheren Preis.
Alles über die Mispel, inkl. ein feines Rezept für Mispelmarmelade, lesen Sie in GARTEN+HAUS, Ausgabe November-Dezember 2023
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