Die gefürchtete Clematiswelke tritt in zwei unterschiedlichen Varianten auf: als Phnoma-Welke und als Fusarium-Welke. Beide werden durch Schadpilze hervorgerufen, die sich in den Leitungsbahnen ausbreiten und diese verstopfen. In erster Linie sind gezüchtete Clematis-Hybriden davon betroffen, die besonders üppig blühen und große Blüten bilden.
Wie erkenne ich die Clematiswelke?
Die Symptome sind je nach Schadpilz unterschiedlich:
Die Phnoma-Welke wird durch den Schadpilz Ascochyta clematidina ausgelöst. Die ersten Symptome treten meist bereits im Mai oder Juni in Form von gelbbraunen Flecken auf bodennahen Blättern an. Nach und nach werden die Flecken dunkler und größer, bis schließlich das ganze Blatt welk wird bzw. ganze Triebe absterben.
Besonders gefährdet sind Zuchtformen der Clematis. Bei ursprünglichen Clematis-Arten beschränkt sich die Infektion häufig auf die Blätter, sodass die Phnoma-Welke eher ein „harmloses“ optisches Problem darstellt.
Die Fusarium-Welke wird hingegen durch den Schadpilz Coniothyrium clematidis-rectae verursacht. Sie ist aggressiver als die Phnoma-Welke, sodass die Pflanze innerhalb kurzer Zeit (ca. zwei Wochen) abstirbt. Erste Anzeichen sind plötzlich verdorrte Triebspitzen, braune Blattränder, die sich zur Mitte hin ausbreiten, und schlaffe Triebe und Blätter.
Da der Schadpilz hohe Temperaturen benötigt, tritt die Fusarium-Welke gewöhnlich erst ab Mitte Juni auf.
Was kann ich gegen die Clematiswelke tun?
Ist eine Pflanze bereits betroffen, ist sie oft nicht mehr zu retten. Außer es handelt sich um das erste Stadium: Sobald sie die ersten Braunfärbungen an den bodennahen Blättern entdecken, entfernen Sie diese sorgfältig und entsorgen sie im Hausmüll (nicht auf den Kompost geben!). Auch alle bereits herabgefallenen Blätter müssen entsorgt werden. So verhindern Sie eine Ausbreitung auf weitere Pflanzenteile. Desinfizieren Sie die verwendeten Gartenwerkzeuge danach mit hochprozentigem Alkohol.
Sobald größere Teile von der Welke betroffen sind, ist eine Bekämpfung praktisch aussichtslos. Da die Pilze jedoch nur die oberirdischen Pflanzenteile befallen, können Sie die Pflanze radikal zurückschneiden, düngen und hoffen, dass sie nächstes Jahr (oder auch erst übernächstes Jahr) wieder gesund austreibt.
Am wirksamsten ist hingegen Vorgeugung. Mit den optimalen Standortbedingungen und der richtigen Pflege helfen Sie Ihrer Clematis, gesund zu bleiben. Pflanzen Sie die Clematis besser an eine regenabgewandte Wand bzw. achten Sie darauf, dass die Pflanze nach dem Regen rasch abtrocknen kann. So haben die Schadpilze ein weniger leichtes Spiel. Beschatten Sie die Basis der Pflanze, beispielsweise durch Begleitstauden. Sorgen Sie in Trockenzeiten für eine regelmäßige Bewässerung, benetzen Sie allerdings nur die Erde.
Tipp: Pflanzen Sie die Clematis so tief, dass die ersten Blattpaare mit eingegraben sind. Damit erhöhen Sie die Chance, dass sich die Pflanze nach einer Infektion wieder erholt.
Eine stabile Stütze verhindert das Abbrechen der Trieb. Sind erst einmal Triebe abgeknickt, gelangen die schädlichen Pilzsporen leicht in die Leitungsbahnen. Achten Sie beim Kauf zudem auf resistente Sorten bzw. ziehen Sie die widerstandsfähigeren ursprünglichen Arten vor.