Durch lange Lagerzeit werden viele Erdäpfel zum Treiben angeregt. Solange der Austrieb noch klein (unter 1 cm) und die Knolle fest ist, kann sie weiterhin zum Kochen verwendet werden. Werden die Knollen weich und die Austriebe länger, sind sie nicht mehr für den Verzehr geeignet, da sich in keimenden Erdäpfeln der Gehalt des schwach giftigen Solanins erhöht. Sie können aber angetriebene Erdäpfel noch wunderbar für die Vermehrung nutzen:
Dazu werden die Knollen ab Mitte April in vorbereitete Gartenbeete 20 cm tief gelegt, wo sie anfangs unter Vlies oder Folie heranwachsen. Wenn Sie nicht so lange warten möchten, können Sie die Knollen an einem hellen Standort auch wie eine Zimmerpflanze heranziehen. Nehmen Sie dazu einfach einen Kübel, der mit Erde aufgefüllt ist, und legen Sie dort den Erdapfel 20 cm tief hinein. Mit der Zeit entsteht eine buschige Pflanze, die ab Mai zu blühen beginnt.
Tipp: Wenn Sie einen durchsichtigen Kübel verwenden, können Sie den Knollen, die bis zum Kübelrand wachsen, zusehen.
Erdäpfel richtig lagern – damit sie erst gar nicht austreiben
Die ideale Temperatur zum Lagern von Erdäpfeln liegt zwischen 4 und 8 °C (ab ca. 10 °C beginnen die Knollen zu keimen). Der Raum sollte zudem trocken und dunkel sein. Ein kühler, trockener Keller ist daher ideal. Dunkelheit ist wichtig, um das Austreiben zu verhindern. Auch auf Wärme reagieren die Knollen mit einem verfrühten Austrieb.
Lagern Sie die Erdäpfel luftig, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden. Ideal sind beispielsweise ein Leinensack oder eine Holzkiste, in der die Knollen lose übereinandergeschichtet werden. In der Nähe sollte kein Obst gelagert werden. Insbesondere Äpfel produzieren das Reifegas Ethylen, das den Austrieb bei Erdäpfeln fördert. Kontrollieren Sie die Erdäpfel regelmäßig auf ausgetriebene Exemplare und etwaige Faulstellen.