Pflanzen für den Winter einpacken – aber womit?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 01.12.2021 - 16:00
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Gartenvlies und Leinensäcke sind bewährte Materialien, um Kübelpflanzen vor Frost und Frosttrocknis zu schützen © Tanja Esser/Shutterstock

Wie sehr freuen wir uns, wenn die Sonne an frostigen Wintertagen vom Himmel lacht. Für einige Gehölze kann das jedoch zum Problem werden: Gemeinsam mit dem Wind verdunsten immergrüne Gewächse viel Wasser, das die Wurzeln im gefrorenen Boden jedoch nicht nachliefern können. Die Pflanzen vertrocknen also. Diese Frosttrocknis betrifft auch an sich winterharte Kübelpflanzen, denn im Topf friert das Substrat rascher durch als man denkt.

Selbst winterharte immergrüne Gehölze müssen daher in den Wintermonaten geschützt werden: Bei Topfpflanzen gilt es den Wurzelballen gut einzupacken, um ihn vor dem Durchfrieren und häufigen Temperaturwechseln zu bewahren. Das Beschatten der Zweige hilft zudem, die Verdunstung zu verringern.

Welche Pflanzen benötigen Winterschutz?

  • Empfindliche Obstgehölze: z. B. Marille, Pfirsich, Kiwi, Maulbeerbaum sowie frisch gepflanzte Obstbäume in raueren Lagen (bei Bäumen die Stämme schützen bzw. mit weißer Farbe anstreichen)
  • Rosen: Strauchrosen anhäufeln, bei Hochstammrosen die Krone einpacken (dort befindet sich die Veredelungsstelle)
  • Immergrüne Laubgehölze mit großen Blättern: z. B. Kirschlorbeer, Bambus
  • Nässeempfindliche Kräuter: z. B. Rosmarin, Thymian
  • Nässeempfindliche Stauden und Gräser: z. B. Pampasgras, Palmlilie
  • Wintergemüse im Freiland: z. B. Kohl, Vogerlsalat
  • Kübelpflanzen: z. B. Buchs, Skimmie, Freilandfuchsie sowie Obstbäume und -sträucher im Topf

Welche Materialien eignen sich zum Einpacken?

Jute-, Leinen- und Baumwollgewebe
Im Handel gibt es Gewebestoffe in unterschiedlichen Größen zum Zuschneiden, Sie können aber auch ausgediente Stoffe wie Vorhänge, Bettlaken oder Erdäpfelsäcke zweckentfremden. Ihr großer Vorteil ist, dass sie luft- und wasserdurchlässig sind, Wind jedoch gut bremsen und Kahlfröste mildern. Sie lassen sich schnell über die Pflanzen bzw. Kronen werfen und werden unten einfach mit Schnüren zusammengebunden.

Gewebe aus Kokos, Hanf und Wolle
Solche Gewebe aus verfilzten Fasern sind mind. 1 cm dick und eignen sich gut, um Töpfe und Baumstämme zu umwickeln.

Schilf- und Bambusmatten
Die im Handel erhältlichen Matten sind der ideale Stammschutz für Bäume. Ihre Stämme werden mehrlagig umwickelt, sodass sie die Rinde vor der Wintersonne schützen, Wind abhalten und so Stammrissen vorbeugen. Auch Frühbeete lassen sich damit gut schattieren.

Gartenvlies
Kunststoffvliese sind lichtdurchlässig und flexibel – ideal, um die Kronen von Rosen und immergrünen Gehölzen einzupacken.

Noppenfolie
Noppenfolie sollte nicht unmittelbar an bzw. zum längerfristigen Einpacken von Pflanzen verwendet werden, da sie keine Feuchtigkeit durchlässt und Fäulnis fördert. Als gute Isolierschicht ist sie jedoch geeignet, um Töpfe zu umwickeln.

Tannenreisig
Stauden und die Basis von Gehölzen können mit einer Schicht Tannenreisig versehen werden. Sie lassen Niederschlagswasser durch, sind ausreichend luftig und schattieren die Pflanzen unterhalb.
Tipp: Oft wird es erst im Jänner so richtig kalt. Nutzen Sie die Zweige des abgeräumten Christbaums als Winterschutz.

Laub und Stroh
Herbstblätter lassen Sie im Beet einfach liegen – sie schützen als natürliche Mulchschicht Pflanzen, Wurzeln und Boden. Trockenes Laub und Stroh können Sie auch als Isolierung für Kübelpflanzen verwenden. Dazu die Töpfe in größere Kübel stellen und den Zwischenraum ausstopfen. Das schützt den Wurzelballen vor häufigen Temperaturschwankungen.