Zeit zum Schneiden

Ein Artikel von Renate Stoiber | 09.07.2024 - 13:20

Ohne einen regelmäßigen Rückschnitt vergreisen Beerensträucher mit der Zeit und die Ernte wird weniger. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt bei Ribisel, Stachelbeere und Sommer-Himbeere ist gleich nach der Ernte. Dann können Sie einfach die jungen von den alten Trieben unterscheiden. Mit etwas Zeit und einer scharfen Gartenschere ist das keine Hexerei und die Beerensträucher erhalten eine schöne Form.

Rote Ribisel

shutterstock_2291705521.jpg

Vergreist der Ribiselstrauch, werden die Früchte kleiner und die Trauben kürzer © nnattalli/Shutterstock.com

Ungepflegte Ribiselsträucher lassen bei der Ernte schnell nach – die Beeren werden kleiner und die langen Trauben kürzer. Schneiden Sie die abgetragenen Seitentriebe bis auf ein oder zwei Augen zurück. Aus diesen sogenannten Zapfen treiben dann neue, ertragreiche Ruten nach. Bodennahe, störende und schwache Äste oder drei- bis vierjährige Zweige können Sie direkt an der Basis entfernen – dafür werden Sie allerdings eine kräftige Astschere brauche oder vielleicht sogar eine Säge. Sechs bis acht der alten Bodentriebe sollten bleiben, der Rest kann weg. Dann erneuert sich die Pflanze jedes Jahr und bildet immer wieder viele Früchte.

Stachelbeeren

shutterstock_133220579.jpg

Die besten Stachelbeeren wachsen an den langen Enden der Haupttriebe und an einjährigen Seitentrieben © Chatham172/Shutterstock.com

Auch diese Sträucher tragen die besten Beeren an den einjährigen Trieben. Es gilt das gleiche wie bei der Ribisel: sechs bis acht der starken Haupttriebe dürfen pro Jahr stehen bleiben, sie bilden das Grundgerüst aus, sollten aber nicht älter als vier Jahre sein. Junge Triebe ersetzen sie nach und nach. Neben jungen Bodentrieben entfernen Sie auch störende, horizontal und nach innen wachsende Zweige. Die besten Früchte bringen die langen Enden der Haupttriebe und einjährige Seitentriebe. An den Seitentrieben im unteren Drittel bilden sich aber aufgrund von Lichtmangel wenig Früchte, auch diese können Sie entfernen. Der Erhaltungsschnitt kann im Frühling (Februar und März) oder auch im Sommer nach der Ernte erfolgen. Im Sommer sind die abgeernteten Triebe besser erkennbar.

Sommer-Himbeeren

shutterstock_2437218047.jpg

Wenn Sie die fruchttragenden Ruten mit den letzten reifen Himbeeren abschneiden, können Sie Ernte und Schnitt in einem erledigen © JCLobo/Shutterstock.com

Ebenfalls direkt nach der Ernte werden die Sommer-Himbeeren zurückgeschnitten. Dazu entfernen Sie alle abgeernteten Ruten bodennah, die jungen Ruten bleiben stehen und werden bei Auslichten der neuen Triebe im Frühling oder Frühsommer als neue Fruchtruten etabliert. Bleiben Ihnen aber mehr als zehn starke heurige Hauptruten über, sollten Sie diese noch etwas ausdünnen. Dann können Sie die langen, jungen Triebe an denen die nächsten Himbeeren wachsen aufbinden. Praktisch wäre es auch, wenn Sie die Fruchtruten einfach direkt mit den letzten reifen Himbeeren abschneiden. So erkennen Sie diese ganz einfach und können dann die süssen Beeren im Sitzen abpflücken – Ernte und Schnitt in einem Schritt.