So bringen Sie Ihre Amaryllis über den Sommer

Ein Artikel von Christiane Bartal | 17.01.2022 - 12:21
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Rittersterne blühen meist zur Weihnachtszeit. Nach dieser winterlichen Blühphase folgt eine Wachstums- und eine Ruhephase © New Africa/Shutterstock

Die Heimat der Rittersterne (Hippeastrum), nach wie vor meist Amaryllis genannt, ist Südamerika, was den außergewöhnlichen Lebenszyklus der Zwiebelpflanzen erklärt: Sie blühen im Winter (was Rittersterne zu typischen Weihnachtspflanzen macht) und ruhen im Herbst. Versteht und beachtet man diesen eigenwilligen Rhythmus, so gelingt es, die Zwiebelpflanzen zu übersommern und im nächsten Jahr wieder zum Blühen zu bringen.

Die Blütezeit ist vorbei – und was jetzt?

Sobald der Ritterstern verblüht ist, entfernen Sie die welken Blüten und den vergilbten Hauptstängel. Gießen Sie weiterhin einmal pro Woche über den Untersetzer und stellen Sie die Pflanze an ein helles Fenster – die Pflanze bildet im Frühling verstärkt Blätter, um durch Photosynthese ausreichend Kraft für die nächste Blühperiode zu sammeln.

Im Mai geht's hinaus ins Freie!

Zwischen Mai und August hat der Ritterstern seine Wachstumsphase. Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, darf der Ritterstern nach draußen übersiedeln: Stellen Sie die Pflanze an einen warmen, geschützten Platz auf dem Balkon oder auf der Terrasse (idealerweise nicht in der prallen Sonne – das Laub verbrennt schnell). Gießen Sie regelmäßig über den Untersetzer (nicht von oben gießen, da die Zwiebel leicht fault) und düngen Sie den Ritterstern alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger.

Manchmal bildet Hippeastrum auch mitten im Sommer Blüten. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern im Grunde nur ein Anzeichen dafür, dass Sie bei der sommerlichen Pflege alles richtig machen. Erfreuen Sie sich daran und entfernen Sie die Blüten, sobald sie verwelkt sind, samt Stängel.

Ruhephase im Herbst

Als Zwiebelpflanze benötigt der Ritterstern eine fünf- bis achtwöchige Ruhephase. Diese kündigt sich ab September durch das Vergilben und Vertrocknen der Blätter an, die danach einziehen. Alle Energie bündelt die Pflanze nun in ihrer Zwiebel. Reduzieren Sie die Wassergaben bereits ab Ende August und düngen Sie nicht mehr. Stellen Sie auch das Gießen schließlich gänzlich ein. Die abgestorbenen Blätter können Sie entfernen.

Rechtzeitig vor dem ersten Frost übersiedelt der Ritterstern im Topf wieder ins Haus an einen dunklen, kühlen Platz bei ca. 16 °C.

Blüte zu Weihnachten anregen: So geht's

Anfang November wird die Zwiebel in frische Erde gepflanzt – und zwar nur so tief, dass etwas weniger als die Hälfte der Zwiebel herausragt. Am besten eignet sich Zimmerpflanzenerde mit ausreichend Sandanteil oder Kakteenerde.

Die Blühphase wird eingeleitet, indem Sie die Pflanze nach und nach zu gießen beginnen. Sobald der Neuaustrieb sichtbar wird, kommt der Topf wieder an ein helles Fenster. Erhöhen Sie nun auch langsam die Wassergaben. Bis sich die erste Blüte öffnet, vergehen ab der ersten Wassergabe etwa 6 Wochen – so lässt sich die Blütezeit rund um Weihnachten gut timen. Gießen Sie den Ritterstern während der Blühphase einmal pro Woche über den Untersetzer.