Das Hochbeet ist mit neuer Erde befüllt und mit Jungpflanzen bestückt – und nach wenigen Tagen taucht er auf: Schimmel überzieht das frische Substrat. Was tun? Mehr lesen ...
Wenn die Blätter von Kohlgewächsen siebartig durchlöchert ist, waren vermutlich Erdflöhe (eigentlich handelt es sich um Käfer) am Werk © Tomasz Klejdysz/Shutterstock
Sehen die Blätter von Rucola, Asia-Salaten, Jägersalat oder Kohl wie von vielen kleinen Kugeln durchschossen aus, haben Sie es höchst wahrscheinlich mit einem Erdfloh-Befall zu tun. Am häufigsten tummeln sich der Grünglänzende Kohlerdfloh (Phyllotreta cruciferae), der Gelbstreifige Kohlerdfloh (P. nemorum) oder seltener der Rapserdfloh (P. chrysocephalo) in unseren Gemüsebeeten. Die winzigen, entweder schwarz-schillernd gefärbten oder gelb-schwarz gestreiften Gesellen sind jedoch keine Flöhe, sondern Käfer, die aber mit den hüpfenden Lästlingen eine Gemeinsamkeit haben: ihre außerordentliche Sprungkraft. Werden sie gestört, bringen sich Erdflöhe mit einem ordentlichen Satz dank ihrer kräftigen Oberschenkel ihres hinteren Beinpaars außer Reichweite.
Hungrig auf Kreuzblütler
Steigen im Frühjahr die Temperaturen, werden auch die Erdflöhe aktiv und legen ihre Eier in die Erde. Die Larven fressen die Fadenwurzeln von Pflanzen, verursachen damit aber keine nennenswerten Schäden. Erst die erwachsenen Käfer, die von Juni bis August schlüpfen, werden zum Problem, wenn sie Keimlinge und Sämlinge befallen. Diese können sich nicht gegen den Überfall wehren und gehen meist ein.
Ältere Pflanzen sterben zwar durch den Lochfraß der Insekten nicht ab, doch wer will schon einen durchsiebten Rucola oder Krautkopf essen? Denn gerade die Blätter von Kreuzblütlern haben es den Erdflöhen angetan. Bei älterem Wurzelgemüse aus dieser Familie, wie Radieschen, Kren und Kohlrabi, brauchen Sie die Schädlinge nicht zu fürchten. Auch ein Befall an Melanzani, Paprika, Paradeisern und Erdäpfeln ist nicht so schlimm, da die Käfer nur die Blätter anknabbern.
Hilfe gegen Erdflöhe
• Die Larven der Erdflöhe entwickeln sich bei warmer und trockener Witterung besonders gut, daher sollten Sie für das Gegenteil sorgen: Regelmäßiges Gießen und eine Mulchschicht aus getrocknetem Rasenschnitt haben sich bewährt.
• Auch oftmaliges Hacken und ständige Störungen sind den Tierchen unangenehm und können sie vertreiben.
• Aussaaten, Jungpflanzen und gefährdetes Blattgemüse bewahren Sie am besten mit einem feinmaschigen Insektenschutznetz (Maschenweite von max. 0,8 mm) oder einem dünnen Vlies vor einem Befall. Die Netze helfen aber nur, wenn die Schädlinge noch nicht im Boden sind, sonst kommt es darunter zu einer Massenvermehrung.
• Setzen Sie nur gut entwickelte, kräftige Jungpflanzen in den Garten, damit die Käfer sie nicht gleich dahinraffen können.
• Ist der Lochfraß bereits sichtbar, spritzen Sie zwei- bis dreimal pro Woche Rainfarn- oder
Wermut-Tee (keine Jauche!). Auch Zwiebel- und Knoblauch-Tee haben sich bewährt.
Die natürlichen Feinde der Erdflöhe
Die größten Feinde der Erdflöhe sind parasitische Wespen, wie z.B. Microtonus brassicae. Die Hautflügler legen jeweils ein Ei in einen erwachsenen Käfer, der von der daraus geschlüpften Larve von innen aufgefressen wird. Mitunter wird fast die Hälfte der Erdflöhe so befallen und dezimiert.
Daneben gehören Laufkäfer, Raubkäfer, Spitzmäuse und Igel zu den natürlichen Feinden der winzigen Käfer.