Wie viel Wasser braucht das Alpenveilchen?

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 22.10.2024 - 08:45
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Das Zimmer-Alpenveilchen muss während der Blütezeit am häufigsten gegossen werden. © Razumhelen/Shutterstock.com

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Cyclamen hederifolium © Alex Manders/Shutterstock.com

Für die meisten sind Alpenveilchen Zimmerpflanzen mit üppigem Blütenflor oder ein saisonaler Farbtupfer für das herbstliche Blumenkisterl. Dabei bietet die Gattung Cyclamen mit ihren 17 Arten viel mehr. So gibt es winterharte Alpenveilchen für den Garten, die weniger heikel sind als ihre Verwandten, die wir als Zimmerpflanze pflegen. Im Garten haben die Alpenveilchen gerne einen ganzjährig mäßig feuchten Platz, gelegentliche Trockenphasen schaden nicht. Eine Kultur im Topf erfordert schon deutlich mehr Pflege – regelmäßiges Gießen ist wichtig und während der Blüte sollte es häufiger sein. 

Die großblumigen Zimmer-Alpenveilchen stammen vom Persischen Alpenveilchen (Cyclamen persicum) ab. Schon die Wildformen sind variationsreich, die Kulturformen, die schon seit fast 150 Jahren kultiviert werden, erst recht. Viele wässern im Tauchverfahren. Dabei tauchen Sie den Topf in einen Kübel voll Wasser. Sobald keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Erde gut mit Wasser gesättigt. Dann können Sie den Topf herausnehmen und ihn abtropfen lassen. Aber Achtung, die Knolle sollte oben möglichst trocken bleiben. Die häufigere Methode ist das Gießen von unten. Dabei füllen Sie Wasser in einen Untersetzer und schütten überschüssiges Wasser eine halbe Stunde später ab. Vor allem bei tiefsitzenden Knollen ist es sinnvoller, von unten zu gießen. Sowohl Knolle als auch junge Knospen wollen nicht mit Wasser benetzt werden. Aber auch Blüten und Blätter werden nicht gerne nass. Zeit zum Gießen ist, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
Solange die Alpenveilchen blühen, brauchen sie viel Wasser. Erst wenn sie abgeblüht sind, kann weniger gegossen werden. Feucht sollte es aber dennoch bleiben. Staunässe müssen sie allerdings vermeiden, das wollen die zarten Pflänzchen gar nicht. Gelbe Blätter können darauf hindeuten, dass die Zimmerpflanze zu viel oder zu wenig Wasser bekommen habt. Am liebsten haben Zimmer-Alpenveilchen enthärtetes, zimmerwarmes Wasser. Natürlich hat auch der Standort einen großen Einfluss auf die Wasserzugabe. Grundsätzlich fühlen sie sich im lichten Schatten wohl und mögen es kühl. Im Winter sind zehn bis zwölf Grad Celsius optimal. Häufig handelt es sich bei Saisonpflanzen um Zimmerpflanzen. Bei diesen Exemplaren ist es dann besonders wichtig, regelmäßig zu kontrollieren, ob sie Wasser brauchen. Stehen diese Pflanzen draußen, glaubt man schnell, wenn es geregnet hat, man könne sich das Gießen sparen, doch häufig kommt durch das dichte Blattwerk der Alpenveilchen zu wenig Wasser am Boden an.

Pflegeleichte Verwilderung

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Cyclamen coum © nnattalli/Shutterstock.com

Im Gegensatz zu den Zimmer-Alpenveilchen sind die winterharten Garten-Alpenveilchen pflegeleicht und ideal für die Verwilderung – der geeignete Standort ist dabei Voraussetzung. Im Garten sind Vorfrühling-Alpenveilchen (Cyclamen coum) und Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) die unkompliziertesten Arten. Sie wachsen gut im lichten Schatten von Bäumen und Hecken, aber auch an offenen Stellen zwischen Koniferen, Laubgehölzen und Farnen. Unter Bäumen ist es ideal, weil sie dort an extreme Sommertrockenheit gewöhnt sind und diese auch für ihre Ruhephase brauchen. Ein zu feuchter Standort während des Sommers kann den Blütenansatz beeinträchtigen.
Cyclamen coum
blüht oft mit der Schneeschmelze, sodass in dieser Zeit normalerweise genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Cyclamen hederifolium hingegen ist von Natur aus besser an trockene Bedingungen angepasst. Sie müssen die Freilandarten nur dann gießen, wenn es während der Blütezeit sehr trocken ist.