Schwitzen Pflanzen?

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 13.02.2025 - 15:36
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Einige Pflanzen, wie die Efeutute, bildet solche Tropfen häufiger als andere. Die Flüssigkeit wird von den Pflanzen über spezielle Drüsen an den Blatträndern und Blattspitzen abgegeben – Guttation wird das genannt. Die Drüsen heißen in der Fachsprache Hydathoden und befinden sich meist an den eben genannten Stellen. Die Tröpfchen stammen aus dem Leitgewebe der Pflanzen, der sich hauptsächlich aus Wasser, Zucker und Mineralien zusammensetzt. Wasserlösliche Pflanzenschutzmittel können ebenfalls darin enthalten sein. Manchmal bleiben nach dem Trocknen die Krusten der Mineralsalze und Zucker zurück.

Besonders häufig können die Guttationstropfen auf Fensterblatt, Glücksfeder, Dieffenbachie und Efeutute beobachtet werden. Auch im Freien treten sie auf, beispielsweise an Erdbeeren, Kapuzinerkresse und Frauenmantel, wo sie oft mit Tautropfen verwechselt werden. Diese entstehen aber durch rein äußerliche Einflüsse. Für Insekten sind die Guttationstropfen wichtige Flüssigkeitsvorkommen. Das ist ein guter Grund, auf Pflanzenschutzmittel, die diese dann aufnehmen, zu verzichten.

Warum passiert das?

Der Stofftransport von den Wurzeln der Pflanzen zu den Triebspitzen findet durch einen erzeugten Strom statt, der durch Wasserverdunstung an der Blattoberfläche entsteht. Guttation findet vor allem dann statt, wenn die Verdunstung über diese Oberfläche nur sehr eingeschränkt oder gar nicht passieren kann. Das kann geschehen, wenn der Boden noch sehr feucht, wärmer als die Umgebung und die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig zu hoch ist. Unzureichend belüftete, warme Räume sind hierfür also prädestiniert. Die Pflanze kann damit überflüssige Stoffe ausscheiden und sich damit quasi Entgiften. Regelmäßiges Lüften und das vermeiden zu hoher Temperaturen ist also wichtig.