Probleme mit dem Kompost

Ein Artikel von Gerald Stiptschitsch | 05.10.2021 - 14:18
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ertiger, guter Kompost ist an seiner Struktur und dem erdigen Geruch erkennbar © Federico Magonio/Shutterstock.com

Wenn der Kompost einen ­guten Standort hat und die Gartenabfälle gut durchgemischt hinzugegeben werden, ist eine Pflege kaum nötig. Bei lang anhaltender Trockenheit ist es empfehlenswert, den Komposthaufen leicht zu gießen, damit die Bodenorganismen wieder richtig arbeiten können. Wenn der Kompost in der Mitte zu nass ist und anfängt, faulig zu riechen, muss er kräftig durchmischt werden – ideal ist es dann, Trockenmaterial wie kleine Äste oder trockenes Laub unterzumischen. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit verteilt und zusätzlich die Belüftung verbessert.

Wozu Kompostbeschleuniger?

Kompostbeschleuniger ist im Handel erhältlich und beinhaltet Mikroorganismen, die für eine raschere Umsetzung sorgen. Gleich vorweg: Schade ums Geld! Das Pulver funktioniert nur dann, wenn der Kompost richtig aufgesetzt – also nicht zu trocken und nicht zu nass – ist. Es ist kein Wundermittel und beseitigt keine Probleme, die Sie verursacht haben.

Um die Rotte zu beschleunigen, ­können Sie bei einer neu angelegten Miete einfach etwas Komposterde untermischen. Das reicht aus. Und wenn Sie keine Komposterde haben, reicht es, das erste Material mit etwas Gartenerde zu mischen. Im Boden sind ausreichend Mikroorganismen vorhanden, die sich bei entsprechendem Nahrungsangebot auch fleißig vermehren und die Kompostierung „beschleunigen“.

Die häufigsten Kompost-Probleme Was ist passiert? Was kann ich tun?
Das Material zersetzt und das ­Kompost-Volumen verringert sich nicht; evtl. bildet sich weißer Schimmel im Kompost mit pilzähnlichem Geruch. Die häufigste Ursache, wenn sich Kompost nicht ordnungsgemäß umsetzt, ist Trockenheit. Weil Feuchtigkeit fehlt, stellen die Mikroorganismen ihre Arbeit ein oder sterben sogar ab. Zu trockener Kompost entsteht, wenn der natürliche Niederschlag fehlt, der Kompostplatz zu sonnig liegt oder die Gartenabfälle zu trocken sind (etwa Laub- und Gehölzschnitt). • Achten Sie beim Befüllen auf eine ausgewogene Mischung der Materialien. Laub- und Gehölzschnitt mit anderem Gartenabfall mischen oder in das vorhandene Kompostmaterial untermischen.
• Wenn der Niederschlag fehlt oder Sie einen geschlossenen Thermokomposter haben, sollten Sie den Kompost regelmäßig überbrausen, ohne ihn dabei zu vernässen.
Der Kompost ist stark verdichtet, klebt zusammen und evtl. tritt an der Basis Sickerwasser aus. Der Kompost ist zu nass, zu viel feuchtes Material wurde hinzugefügt oder Dauerregen hat den Kompost ­ver­nässen lassen. Der Kompost hat womöglich zu wenig Luftzufuhr, um abtrocknen zu können – etwa in ­geschlossenen Behältern. • Mischen Sie zu feuchtes mit trockenem Material und geben Sie es erst dann auf den Kompost.
• Decken Sie den Kompost bei Dauerregen ab.
• Sorgen Sie für eine gute Belüftung, evtl. den Kompost umsetzen und mit anderem Material ­mischen, um bereits nassen Kompost zu verbessern.
Der Kompost stinkt / riecht verfault. Der Kompost ist meist verfault, es kommt zu wenig Luft in die Miete, was zu Fäulnis und Gärung führt. Feuchter Grasschnitt wurde in zu großen Mengen zugeführt und womöglich sind Materialien auf dem Kompost gelandet, die nicht auf den Kompost dürfen. • Küchenabfälle nicht zu lange im Sammelbehälter lassen und bald dem Kompost zuführen;
evtl. mit etwas Kompost oder Erde abdecken.
• Rasenschnitt antrocknen lassen oder mit anderen Materialien vermischen.
• Siehe auch Maßnahmen bei zu nassem Kompost.
Im Kompost sind Asseln und weiße „Engerlinge“. Asseln sind ein Anzeichen von Feuchtigkeit im ­Kompost; die weißen, häufig als „Engerlinge“ bezeichneten Larven sind die Larven von Rosenkäfern, die ihre Eier in frisch-feuchten Kompost ablegen. • Keine Sorge! Sie haben nichts falsch gemacht. Asseln, Tausendfüßer, Würmer und sogar die ­Larven des Rosenkäfers beteiligen sich am Umsetzungsprozess des Kompostes.
• Diese Tiere sind sogar ein Zeichen dafür, dass das Feuchtigkeitsverhältnis im Kompost richtig ist.
Der Kompost zieht Fliegen und ­Schnecken an, womöglich sogar Mäuse und Ratten. Fliegen suchen eiweiß- und kohlenhydrathaltige ­Nahrung – v. a. für die Eiablage. Schnecken suchen feuchte Quartiere zum Verstecken und für die Eiablage. Mäuse und Ratten sind ein Anzeichen von gekochten ­Essensresten wie Teigwaren, Knochen, Fleisch oder Brot. In weiterer Folge nutzen Mäuse den Kompost als ­Vorrats- und Nestkammer. • Decken Sie Küchenabfälle wie Gemüse- oder Obstreste mit Erde oder Kompost ab.
• Schnecken sind in gewissem Maße im Kompost nützlich, weil sie die Pflanzenreste essen und umsetzen. Eigelege sind jedoch zu verhindern und damit auch die Schnecken im Kompost.
• Geben Sie keine gekochten Speisereste oder andere Nahrungsmittel auf den Kompost! Kleiden Sie ggf. Ihre Miete mit einem Drahtgeflecht aus.