Erdbeeren sind zwar eigentlich keine Diven, aber trotzdem können ihnen allerlei Schädlinge, Pilze und die Witterung das Leben schwer machen. Zum Glück gibt es genug Tricks, die Lästlinge auf Abstand zu halten und mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lassen sich auch viele Malaisen verhindern. Wichtig ist, die Ursache zu erkennen und rasch zu handeln. Das sind die häufigsten Probleme bei Erdbeeren:
Schnecken
Nacktschnecken, insbesondere die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), fallen nicht nur über den Salat, Studentenblumen und Funkien her, auch Erdbeeren gehören zu ihren Lieblingsspeisen. Insbesondere Sorten mit weichen Früchten wie ‘Florika’, ‘Spadeka’ oder ‘Mieze Schindler’ sind gefährdet. Stehen die Pflanzen auch noch im Schatten und dicht gedrängt, fühlen sich die Nacktschnecken in ihrer Nachbarschaft so richtig wohl.
Was tun?
Setzen Sie Erdbeeren mit genügend Abstand, gießen Sie nur morgens, damit überschüssiges Wasser rasch abtrocknen kann und frieden Sie das Beet mit einem Schneckenzaun ein. Weiters helfen konsequentes Absammeln der schleimigen Biester am Abend und – wenn sonst gar nichts mehr wirkt – das Ausbringen von biologischem Schneckenkorn.
Dickmaulrüssler
Der erwachsene Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus), ein Rüsselkäfer, labt sich ebenfalls gerne an den Blättern von Erdbeeren, allerdings bleibt der Schaden meist überschaubar. Viel schlimmer sind jedoch seine Larven, die sich über die Wurzeln hermachen und die Pflanzen zum Welken bringen.
Was tun?
Nachts die Käfer abzusammeln oder diese mit Rainfarn-, Wermut- oder Niemtee zu vergrämen, sind bewährte Gegenmaßnahmen. Bei starkem Befall sorgt ein Nematodenpräparat für ein Abtöten der Larven und Puppen.
Harmlose Stängel- und Blütenstecher
Um einiges harmloser sind andere Rüsselkäfer wie etwa der Erdbeer-Stängelstecher (Neocoenorrhinus germanicus) oder der Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi). Wenn Blütenstängel abgeknickt sind oder ganze Blütenstände herunterhängen, können Sie ziemlich sicher sein, dass einer der beiden Burschen dafür verantwortlich ist. Gegenmaßnahmen brauchen Sie jedoch nicht zu ergreifen, da üblicherweise der Befall sehr gering ist.
Weißflecken- und Rotflecken-Krankheit
Braunen Flecken auf dem Erdbeerlaub sollten Sie auf jeden Fall Beachtung schenken, denn Ihre Lieblinge haben wahrscheinlich entweder die Weißflecken- (Mycosphaerella fragariae) oder die Rotflecken-Krankheit (Diplocarpon earlianum). Typisch für den erstgenannten Pilzbefall sind rundliche braune Flecken mit weißem Zentrum, fehlt der weiße Kern, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um den letztgenannten. Beide Krankheiten schwächen die Pflanze, insbesondere in feuchten Jahren kann sich der Pilz wunderbar vermehren und die Blätter zum Absterben bringen.
Was tun?
Bei starkem Befall sollten Sie das Laub komplett entfernen. Vorbeugend hilft, die Erdbeeren zu mulchen und auf stickstoffbetonte Düngung zu verzichten.
Mehltau
Der Erdbeer-Mehltau (Podosphaera aphanis) befällt nicht nur die Blätter, sondern tritt auch an Früchten und Blüten auf. Insbesondere dichte, mehrjährige Bestände zwischen denen auch noch diverse Beikräuter tummeln, sind gefährdet. Temperaturen von mehr als 18 °C und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen zusätzlich das Pilzwachstum, das durch einen weißen Belag auf der Blattunterseite erkennbar ist. Außerdem verfärbt sich das Laub violett und die Oberseite der Blätter rollt sich ein. Sind die Früchte betroffen, sehen sie aus, als wären sie mit Staubzucker bestäubt.
Was tun?
Beim Erdbeer-Mehltau ist Vorbeugen besonders wichtig, da ein Fungizid nur in absoluten Ausnahmefällen eingesetzt werden sollte. Achten Sie daher darauf, den Abstand von 30 cm zwischen zwei Pflanzen einzuhalten, regelmäßig Unkraut zu jäten, im Frühling nicht mit Stickstoff zu düngen und im Herbst das komplette Laub abzumähen.
Grauschimmel
Verschimmelte Früchte statt saftig süßer Erdbeeren? Daran ist möglicherweise die Grauschimmel-Fruchtfäule (Botrytis cinerea) schuld. Der Pilz infiziert bereits die Blüte insbesondere bei nasser, warmer Witterung (15 – 20 °C). Ist die Luft dann weiterhin recht feucht, breitet sich die Fäule mit zunehmender Reife aus und greift auch auf gesunde Früchte über. Die Ernte ist dann dahin.
Was tun?
Pflanzen Sie nicht zu eng und verzichten Sie auf stickstoffbetonten Dünger. Geben Sie lieber eine Gabe Kompost im Frühjahr, das stärkt Ihre Lieblinge. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt schützt die Blütenstände und später die Früchte vor Bodennässe. Da der Pilz an Pflanzenresten wie Blattstielen und Fruchtmumien überwintert, ist es wichtig, nach der Ernte die komplette Pflanze zurückzuschneiden.
Wurzelfäule
Egal, ob Schwarze Wurzelfäule (Pythium, Rhizoctonia, andere Pilze oder Nematoden), Rote Wurzelfäule (Phytophthora fragariae) oder Rhizomfäule (Phytophthora cactorum), diese Krankheiten schädigen die Wurzeln bzw. das ganze Rhizom der Erdbeeren nachhaltig. Kümmerwuchs, Welke und schließlich das Absterben der Pflanze sind die Folgen dieses Pilzbefalls. Dafür ist die Abwehr relativ einfach:
Was tun?
Setzen Sie Ihre Erdbeeren spätestens alle drei Jahre an einen anderen Standort. So haben Krankheitserreger, die sich mit der Zeit im Boden anreichern, keine Chance. Außerdem begünstigen kalte, lehmige Böden die Wurzelfäule, bauen Sie Ihre Lieblinge daher besser auf Dämmen an und achten Sie, wie immer, auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen.