7 Tipps, damit Kübelpflanzen gut durch die Hitze kommen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 11.08.2020 - 18:00
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Tontöpfe sind nur dann vorteilhaft gegenüber Kunststofftöpfen, wenn sie glasiert sind © Simon Bratt/Shutterstock.com

Seine Wurzeln in einem – vielleicht sogar zu kleinen – Topf stecken zu haben, ist grundsätzlich nicht die beste Voraussetzung, um heiße Sommer gut zu überstehen. Kübelpflanzen sind ständig abhängig von ihren menschlichen Betreuern. Nur allzu oft vergisst man jedoch aufs Gießen – oder man kommt an heißen Tagen einfach nicht nach.

Besser als ständig mit der Gießkanne von Topf zu Topf zu laufen, ist vorsorgen. Denn ohne Kübelpflanzen oder unseren geliebten Blumenkisterln würden unsere Balkone und Terrassen trist aussehen. Und sie haben noch einen entscheidenden Vorteil: Pflanzkübel sind mobil und daher gerade für wärmebedürftige Pflanzen wie Zitrusbäumchen, die im Haus überwintern, ideal geeignet.

Mit diesen Tricks helfen Sie Ihren Kübelpflanzen, den Sommer ohne Trockenstress zu überstehen:

1. Hitze- und trockenheitsverträgliche Arten auswählen

Auch unter den Kübelpflanzen und Balkonblumen gibt es Säufer und solche, die auch mit weniger Wasser auskommen. Zudem müssen sie volle Sonne mögen. Eine Auswahl an Pflanzen, die Trockenperioden und pralle Sonnen vertragen:

  • Pelargonien (Pelargonium)
  • Eisenkraut (Verbena)
  • Bauernorchidee (Schizanthus)
  • Petunie (Petunia)
  • Zauberglöckchen (Calibrachoa)
  • Kapkörbchen (Osteospermum)
  • Portulakröschen (Portulaca grandiflora)
  • Zistrosen (Cistus)
  • Halimium (Halimium)
  • sämtliche Kakteen und Sukkulenten
  • Olivenbaum (Olea europaea)
  • Zitruspflanzen (Citrus)
  • Zylinderputzer (Callistemon citrinus)
  • Oleander (Nerium oleander)
  • Drillingsblume (Bougainvillea)
  • Mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian, Oregano und Rosmarin

2. Topf ausreichend groß dimensionieren

Der häufigste Grund, warum Kübelpflanzen nicht richtig gedeihen möchten, ist ein zu kleines Pflanzgefäß. Ist der Pflanzkübel zu klein dimensioniert, kann das Substrat nicht ausreichend Gießwasser aufnehmen und den Wurzeln zur Verfügung stellen. Da hilft auch vermehrtes Gießen wenig, wenn kostbares Nass und Nährstoffe nicht gespeichert werden können. Daher: Rechtzeitig umtopfen! Grundsätzlich gilt: Je größer der Topf desto besser. Das spart der Pflanze Stress und Ihnen häufiges Gießen. Und: In einem größeren Kübel stehen die Pflanzen auch stabiler und sind bei Wind weniger umsturzgefährdet.

Umtopfen können Sie auch mitten im Sommer. Wählen Sie jedoch nach Möglichkeit einen bewölkten Tag oder zumindest einen Zeitpunkt abends und schützen Sie die frisch umgetopften Pflanzen in den Tagen danach vor starker Sonne.

3. Wenn Tontopf, dann bitte glasiert

Terrakottatöpfe sehen wunderschön aus, sind aber wegen der hohen Verdunstung für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt des Substrates nicht unbedingt förderlich. Besser sind glasierte Töpfe aus Ton – sie sind ebenso schön, halten die Feuchtigkeit aber im Inneren. Sie sind gegenüber Töpfen aus Kunststoff sogar vorteilhafter, denn sie heizen sich weniger auf.

4. Gießen, gießen, gießen!

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Eine PET-Flasche lässt sich schnell zu einer Bewässerungshilfe umfunktionieren © Christiane Bartal

Wenn es der Sommer temperaturmäßig besonders gut meint, kann es durchaus notwendig sein, zweimal täglich zu gießen – am besten morgens und abends und mit abgestandenem Regenwasser. Gießen Sie dabei immer nur den Wurzelbereich, nicht die Blätter. Nützlich können niedrige Untersetzer sein, die durchlaufendes Gießwasser für kurze Zeit aufhalten und der Pflanze zur Verfügung stellen. Bei Regenwetter müssen diese jedoch mitunter geleert werden, damit es nicht zu Staunässe kommt.

Ein Trick kann dabei helfen, dass die Erde zwischen den Gießdurchgängen nicht zu sehr austrocknet: Schneiden Sie den Boden einer PET-Flasche ab, schrauben Sie den Schraubverschluss ab und stecken Sie die Flasche verkehrt in die Erde – so tief, dass sie nicht umfällt, wenn Sie die Flasche von oben mit Wasser füllen (etwa zu einem Drittel eingraben). Mit diesem selbstgebastelten Wasserdepot wird die Pflanze einige Stunden mit Wasser versorgt. Dieser Trick ersetzt jedoch nicht das zusätzliche „händische“ Gießen.

Bei vielen Kübelpflanzen – oder wenig Zeit zum Gießen – kann es sich auch lohnen, eine automatische Bewässerungsanlage zu installieren, die direkt an den Wasserhahn angeschlossen ist. Kostengünstiger ist eine Tröpfchenbewässerung mit Keramikkegeln und Schläuchen, die von einem höhergelegenen Wassertank aus die Kübelpflanzen versorgt. Für Balkonkisterln gibt es spezielle Wasserspeicherkästen mit eingebautem Wassertank, der die Pflanzen tagelang vor dem Verdursten bewahrt.

5. Auf hochwertiges Substrat setzen

Wie gut das Substrat Wasser und Nährstoffe speichert, hängt maßgeblich von seiner Qualität ab. Wie die Erfahrung zeigt, punkten hochwertige Markenprodukte durch eine bessere Speicherfähigkeit und eine stabilere Struktur. Wer hier spart, hat im Laufe der Saison nur mehr Arbeit.

6. Mulchen – auch im Topf!

Nicht nur im Beet, auch im Pflanzkübel sorgt eine Mulchschicht für ein besseres und feuchteres Bodenklima. Dabei reicht bereits eine ca. 4 cm dicke Schicht, z. B. aus Holzhäcksel oder Stroh. Bitte keinen Rindenmulch verwenden – dieser versauert das Substrat.

7. Für einen schattigen Fuß sorgen

Eine schattige Basis hilft Pflanzen, einen kühlen Kopf zu bewahren – selbst, wenn sie in der Sonne stehen. Am besten gelingt das durch eine Unterpflanzung mit kleinwüchsigen und weniger wasserzehrenden Pflanzen, z. B. Weiße Fetthenne (Sedum album), niedrige Glockenblumen (Campanula) oder Grasnelke (Armeria maritima).

Übrigens sind nicht immer schlaffe Blätter ein Hinweis auf Trockenheit – manchmal ist den Pflanzen einfach zu heiß. Machen die Pflanzen trotz feuchtem Substrat einen traurigen Eindruck, übersiedeln Sie die Kübelpflanze an einen schattigen Platz bzw. spannen bei weniger mobilen Topfdimensionen nach Möglichkeit einen Sonnenschirm auf. Passiert das öfter, dann ist ein halbschattiger Standort oder ein Plätzchen, das nachmittags im Schatten liegt, auf Dauer idealer.