Avocadokern einpflanzen: So gelingt's

Ein Artikel von Christiane Bartal | 09.02.2022 - 14:13

Nach dem Verzehr der Avocado (Persea americana) bleibt der große Kern zurück – eigentlich zu schade zum Wegwerfen. Gut, dass sich das tropische Lorbeergewächs bestens eignet, um am heimischen Fensterbrett ein kleines Avocadobäumchen heranzuziehen. Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Kerne zum Keimen zu bringen:

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Die untere Hälfte des Kerns sollte ins Wasser ragen. Das genügt, um ihn an einem warmen Standort zum Keimen anzuregen
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1. Avocadokern in Wasser keimen lassen

Diese Methode ohne Erde eignet sich gut, um dem Kern beim Keimen zuzusehen – insbesondere für Kinder eine spannende Erfahrung!

1. Kern gründlich mit Wasser reinigen.

2. Drei Zahnstocher rund um die Kernmitte hineinstecken. Sie dienen als Halterung.

3. Glas mit Wasser füllen und Avocadokern (mit der stumpfen Seite nach unten) darauflegen, sodass die untere Hälfte ins Wasser ragt. Das Glas auf ein warmes, sonniges Fensterbrett stellen und das Wasser alle zwei Tage tauschen.

4. Nach etwa 6 Wochen öffnet sich die Spitze des Avocadokerns, ein Keimling schiebt sich empor und gewinnt rasch an Größe.

5. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können Sie den Avocadokern in feuchte Anzuchterde pflanzen, sodass die Wurzeln gut mit Erde bedeckt sind, die Hälfte des Kerns jedoch herausragt. Davor die Zahnstocher entfernen.

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Sobald der Kern gekeimt ist und sich Wurzeln gebildet haben, kann das Avocadopflänzchen in Erde getopft werden
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2. Avocadokern gleich in die Erde pflanzen

1. Kern gründlich mit Wasser reinigen und abtrocknen.

2. Avocadokern in eine humusreiche Pflanzerde setzen, sodass zwei Drittel des Kerns herausragen.

3. Nun die Erde gut angießen und gleichmäßig feucht halten – die Erde darf nicht austrocknen. Eventuell den Kern zusätzlich mit Wasser besprühen oder den Topf in ein Zimmergewächshaus stellen. Als Standort ist ein warmes Zimmer mit 22 bis 25 °C ideal.

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Zwei Drittel des Kerns sollten aus der Erde ragen. Das Substrat immer gut feucht halten!
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So klappt's mit der Pflege

• Als Tropenpflanze benötigt das Avocadobäumchen Wärme, eine hohe Luftfeuchtigkeit und feuchte Erde. Ideal ist ein Wintergarten oder Gewächshaus, ein sonniges Fensterbrett in einem mind. 22 °C warmen Zimmer tut's aber auch.

• Beim Gießen ist Fingerspitzengefühl gefragt: Es darf nicht zu wenig sein, Staunässe sollte ebenso vermieden werden, um Schimmelbildung und das Faulen des Kerns zu verhindern. Ideal ist kalkarmes Wasser, denn auf zu viel Kalk reagiert die Avocado mit Chlorose. Ist dies der Fall, kann eisenbetonter Dünger die Pflanze noch retten.

• Die erste Düngergabe des selbst gezogenen Avocadobäumchens erfolgt nach 6 Monaten: Ab sofort alle 2 Wochen Grünpflanzendünger oder Universaldünger ins Gießwasser mischen.

• Im Sommer darf die Avocado an einen geschützten Platz auf Terrasse oder Balkon übersiedeln.

• Den Winter möchte die Avocadopflanze an einem hellen, kühlen Ort bei 10 bis 15 °C verbringen. In dieser Zeit wird die Düngung eingestellt. Auch die Wassergaben werden reduziert, sodass der Wurzelballen gerade nicht austrocknet.

Gut zu wissen: Als Zimmerpflanze kultiviert, erreicht ein Avocadobäumchen in der Regel höchstens 1,50 m Höhe und wächst als gerader Trieb. Wenn Sie einen buschigeren Wuchs erzielen möchten, kürzen Sie die Pflanze in etwa 30 cm Höhe ein, um die Bildung von Verzweigungen zu fördern.

Früchte tragen wird das selbst gezogene Bäumchen übrigens nicht. Wollen Sie Avocadofrüchte ernten, sollten Sie zumindest zwei Bäume großziehen und diese dann versuchen, von Hand zu bestäuben. Seien Sie aber nicht enttäuscht, wenn dies nicht auf Anhieb funktioniert.