Die „Affen-Orchidee“ Dracula simia (simia = affenartig) wächst ursprünglich epiphytisch im Nebelwald von Ecuador und Peru in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000 m. Bei uns ist sie als Zimmerpflanze erhältlich, wenn auch eher selten. Kultiviert wird sie in hängenden Körbchen, da die Blütenstiele vorwiegend seitlich und nach unten wachsen.
Darcula oder Affe?
Die Blüten zeigen sich zwischen Juli und Dezember und duften nach Orange. Die Zeichnung in ihrem Inneren dient alleine dazu, Insekten anzulocken. Dass wir darin ein Affengesicht erkennen, ist wohl eine Laune der Natur bzw. unserer Phantasie. Die drei äußeren Kelchblätter laufen spitz, ja fast tentakelartig, aus. Vermutlich erinnerten sie die Botaniker an die Zähne des Grafen Dracula. Daher auch der Gattungsname, der insgesamt mehr als 100 Arten umfasst. Die ersten Dracula-Arten wurden bereits in den 1870er-Jahren beschrieben. Die Affen-Orchidee wurde erst 1978 vom chilenischen Botaniker Hugo Gunckel Lüer entdeckt.
Farblich variieren die Blüten zwischen Violett, Pink, Gelb und Weiß. Manche sind einfärbig, andere wieder gepunktet oder mit Streifenmuster. Aber immer lugt ein „Affengesicht“ aus ihrer Mitte – mal keck, mal gut gelaunt, oder auch etwas böse dreinschauend.
Die Pflanze liebt kühle schattige bis halbschattige Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit – gemäß ihrem natürlichen Lebensraum. Ein regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser oder ein Pflanzen-Terrarium kompensiert trockene Raumluft. Wie andere Orchideen auch, reagieren die Blüten sensibel auf Temperaturschwankungen und einen Wechsel der Luftfeuchtigkeit. Der Wurzelballen sollte stets feucht, aber nicht staunass sein – am besten tauchen Sie die Pflanze ein- bis zweimal pro Woche in kalkarmes Wasser mit stark verdünntem Orchideendünger.