Sukkulente Sonnenliebhaberin im Walzenlook

Ein Artikel von Renate Stoiber | 22.07.2024 - 09:55
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Ihren Namen verdankt die Walzen-Wolfsmilch den walzenförmigen Trieben © Alison Taylor/Shutterstock.com

Ursprünglich in Südeuropa bis in den Nordiran verbreitet, hat sich die Walzen-Wolfsmilch inzwischen zu einer beliebten Gartenpflanze entwickelt. Ihren deutschen Namen verdankt die zu den Wolfsmilchgewächsen zählende Euphorbia myrsinites den walzenförmigen Trieben, die sich kreisförmig von der Mitte der niederliegenden Staude nach allen Seiten hin ausbreiten. Sie sind mit kleinen blaugrünen, zugespitzten Blättern besetzt, in an jungen Trieben noch in kompakten Spiralen stehen. Eine Wachsschicht lässt den Regen abperlen.

Die blattbesetzten Triebe bilden den Großteil des Jahres und auch im Winter einen schönen Blickfang im Garten, im Mai und Juni öffnen sich dann die gelben Blüten der Wolfsmilch in doldenförmigen Blütenständen. Besonders in Augen fallen hier aber die farbigen Hochblätter, die eigentliche Blüte ist unscheinbarer. Nach dem Verblühen trocknen die blütentragenden Triebe ab und ihr Platz wird schnell durch junge Triebe eingenommen.

Blickfang an trockenen Stellen

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Die auffälligen gelbgrünen „Blüten“ sind eigentlich Hochblätter, die unscheinbareren Blüten sind im Inneren © Nahhana/Shutterstock.com

Die polsterbildende Staude erreicht eine Höhe von 15 bis 25 cm bei einer Breite von 40 bis 50 cm. Beim Setzen mehrerer Pflanzen sollten Sie daher einen Abstand von ca. 45 cm einhalten, pro Quadratmeter finden so vier bis sechs Pflanzen Platz. Am besten wählt man dafür einen Sonnenplatz – mindestens sechs Stunden Sonneneinstrahlung verlangt die Steppenpflanze für gutes Wachstum.

Durch ihre Anpassung an trockene, kalkhaltige Böden kann sie gut auf Steinanlagen und Kiesbeeten wachsen, genauso eignet sie sich für den Einsatz auf Dachgärten, Mauerkronen, Trockensteinmauern und Gräbern. In Kübeln kann sie auch auf Balkonen und Terrassen kultiviert werden, diese bieten der ansonsten bis -22°C winterharten Pflanze aber keinen ausreichenden Schutz, die Töpfe sollte im Keller oder Hausflur überwintern.

Die Vermehrung ist einfach durch Abschneiden von Stängeln, die vor der Blüte stehen, möglich – Achtung vor dem Milchsaft! Diese sollten dann gleich in die Erde gesteckt werden. Alternativ kann auch der Wurzelstock geteilt werden oder die Wolfsmilch sät sich an einem geeigneten Standort einfach selbst aus.

Die Walzen-Wolfsmilch ist zwar keine heimische Pflanze, bietet aber Schmetterlingen Nektar bzw. dient sie den Raupen als Futterpflanze und Lebensraum. In der Antike galt sie als Heilpflanze und ist heute Teil der Alternativmedizin. Schnecken meiden diese Pflanze übrigens. In Teilen der USA gelten eingeschleppte Vertreter als gefährliches „Unkraut“.