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Gartenbewohner kämpfen mit Schlafstörungen
Ein Artikel von Alexandra Pickner | 11.11.2024 - 08:40
Anfang November sollte der Igel längst im ruhigen Winterschlaf sein, doch die milden Temperaturen in vielen Teilen des Landes haben ihn weiterhin aktiv bleiben lassen. Für uns ist das noch milde Klima angenehm, doch für den stacheligen Gesellen stellt es eine immer größere Belastung dar
Aufgrund seines dramatischen Rückgangs in den vergangenen zehn Jahren wurde der Igel von der Weltnaturschutzunion (IUCN) auf die Rote Liste gesetzt. Die Überlebenschancen der Jungtiere sind aufgrund der schwierigen Lebensbedingungen besonders gering. Die immer häufigeren milden Winter lassen die Tiere frühzeitig aufwachen, was ihren Energiehaushalt belastet und sie anfällig für Krankheiten macht. Aufgrund der oft aufgeräumten Gärten und Landschaften finden die nachtaktiven Insektenfresser immer weniger Käfer, Raupen und Kleintiere und müssen für Nahrung kilometerweite Strecken zurücklegen. Sind dann die Energiereserven auch noch dürftig, ist das oft ein gefährliches Unterfangen, das häufig tödlich endet.
Jeder kann helfen: Ist ein Igel kleiner als ein Paprika, sollte das Tier zu einem Spezialisten gebracht werden, denn in dieser Größe werden sie den Winter mit ziemlicher Sicherheit nicht überleben. Wird ein Igel gefunden, der geschwächt, verletzt oder verwaist scheint, so sollte man den Tiernotruf verständigen, die einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Um die stacheligen Gesellen in unsere Gärten zu locken, müssen unsere Gärten igelfreundlich sein. Meist kommen die Igel gar nicht in unsere grünen Oasen, weil wir diese mit betonierten Einfriedungen oder dichten Zäunen bis zum Boden begrenzt haben. Da kann der Garten noch so voller Nahrung sein, dem Igel bleibt der Zugang verwehrt. Laub- und Reisighaufen sind ideale Überwinterungsquartiere für eine Vielzahl an Tieren und sollten daher nicht entfernt werden – auch gekaufte Igelhäuser werden von den Tieren angenommen. Heimischen Pflanzen und Gehölzen sollte der Vorzug gegeben werden. Damit der Igel in unseren Garten kommen kann, sind Öffnungen in Zäunen notwendig. Diese müssen in der Höhe und Breite mind. 10 cm aufweisen und dürfen keine scharfkantigen Ecken haben, an denen sich die Tiere verletzen können. Wenn Sie dem Igel Wasser anbieten, wechseln Sie dieses täglich und bieten sie niemals Milch an. Die Tiere trinken sie, aber vertragen sie nicht und können im schlimmsten Fall daran sterben. Löcher, Gruben und Schächte müssen abgedeckt sein, damit keine Tiere hineinfallen können. Gartenteiche sollten über flache Stellen oder Ausstiegshilfen verfügen, damit Igel und viele andere Tiere aus eigener Kraft wieder herauskommen können. Alle Tiere, ob Wild- oder Haustiere, sind nur in einem giftfreien Garten sicher aufgehoben.
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