Bunte Vögel in der Stadt

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 11.04.2025 - 08:48
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Der Stieglitz ist ein besonders farbenprächtiger Gartenbesucher. In der Stadt ist er außerhalb der Brutzeit in kleinen Trupps unterwegs. © oliver magritzer/Shutterstock.com

In der Studie „Colourful Urban Birds“ entdeckten jetzt Forscher der Uni Granada und des Max-Planck-Instituts ein überraschendes Ergebnis. Es wurde der Zusammenhang zwischen Gefiederfärbung und Anpassungsfähigkeit an städtische Lebensräume bei 1.287 Vogelarten weltweit untersucht. Das Ergebnis der Studie zeigt, in urbanen Gebieten sind Vögel mit auffälligem Federkleid besonders erfolgreich. Die grauen Stadttauben sind dabei ausgenommen. Bunte Federn helfen in Sachen Überleben oder Partnerwahl besser als Grau oder Braun. Wissenschafter stellten fest, dass Vögel mit auffälligen Gefiederpartien in Städten besser zurechtkommen. In der Stadt ist es häufig wärmer, es gibt meist weniger Fressfeinde, mehr künstliches Licht und eine Bandbreite an Hintergrundfarben. Tarnung ist anscheinend in der Stadt weniger wichtig. Das könnte daran liegen, dass es weniger Fressfeinde gibt und das „Gesehen werden“ ein geringeres Risiko birgt als auf dem Land. Die Studie zeigt, dass Urbanisierung und Färbung von Vögeln miteinander verknüpft sind. Erfolgreiche Vögel unterschieden sich farblich stark von denjenigen die in der Stadt nicht zurechtkommen.  Spannend bleibt, ob das auch auf andere Tiergruppen zutrifft – zukünftige Untersuchungen werden es zeigen.