No Mow May – Pause für den Rasenmäher

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 17.04.2025 - 10:23
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Den Insekten zuliebe sollten wir im Mai den Rasenmäher ganz stehen lassen, oder nur wenige Pfade mähen, um den Garten bequem durchqueren zu können. © Christiane Bartal

Ein Zierrasen besteht meist aus nur wenigen Grasarten und muss regelmäßig gemäht werden, verbraucht viel Wasser und auch Dünger. Das wirkt sich negativ auf Blumen und Tiere aus, sie halten sich fern. Dünger und Spritzmittel beeinträchtigen auch den Boden, unser Grundwasser sowie unsere Gesundheit.
Wenn ein fertig angelegter Rasen nicht mehr gedüngt, gespritzt und bewässert wird und nur mehr max. 7 Mal pro Jahr gemäht wird, siedeln sich Wildblumen an. Im Laufe der Zeit entsteht so ein Blumenrasen. Gänseblümchen, Günsel und Ehrenpreis bieten Insekten eine wertvolle Nahrung.

England gilt als die Heimat des gepflegten Rasens. Dort wurde erstmals 2019 von der Organisation Plantlife der „No Mow May“ ausgerufen. Um die Pflanzenvielfalt und das Insektenleben zu fördern, wird dazu aufgerufen, den ganzen Mai nicht zu mähen. Die Aktion soll Bewusstsein schaffen und dazu beitragen, dass Wildblumen im Rasen als wichtig und wertvoll empfunden werden. Insekten und Kleintiere haben oft keine Überlebenschancen, wenn gemäht wird, daher sollte man am besten an kühlen und bedeckten Tagen oder am Abend mähen, denn dann sind weniger Insekten unterwegs. Auch das Mähen mit Sense, Handmäher und Grasschere ist deutlich tierfreundlicher als mit dem Rasenmäher oder der Motorsense. Besonders wichtig ist, dass nicht die ganze Fläche auf einmal gemäht wird, sondern in Etappen, damit Tiere abwandern können bzw. eine Rückzugsfläche bleibt. Am besten verbleibt das Schnittgut noch zwei bis drei Tage auf der Fläche liegen, damit sich Tiere zurückziehen können.
Rasenflächen, auf denen Kinder spielen, können häufiger gemäht werden, bei allen anderen Bereichen reicht es aus, wenn einmal im Monat gemäht wird. Ein durch die Wiese gemähter Weg ermöglicht ein Durchqueren und die übrige Rasenfläche bietet gleichzeitig Tieren Lebensraum und Nahrung.