Männlich oder weiblich - das ist hier die Frage

Ein Artikel von Kristina Kugler | 23.05.2012 - 09:29
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Bei einigen Obst- und Ziersträuchern sitzen die männlichen und weiblichen Blüten auf verschiedenen Pflanzen und sind somit getrenntgeschlechtlich bzw. zweihäusig. Dazu zählt auch die Kiwi. Wer Kiwifrüchte ernten möchte, braucht daher neben der weiblichen, früchtetragenden Pflanze auch eine männliche zur Bestäubung – zumindest in der näheren Umgebung, wenn nicht schon im eigenen Garten.Welches Geschlecht eine Kiwipflanze hat, ist jetzt im Juni ganz leicht an den Blüten feststellbar. Weibliche Blüten haben verdickte Stempel, aber keine oder nur verkrümmte gelbe Staubgefäße. Bei den männ­lichen Blüten ist es genau umgekehrt. Wer sicher sein möchte, dass der Fruchtansatz klappt, kann mit einem feinen Pinsel vorsichtig den Blütenstaub von den männlichen auf die weiblichen Blüten übertragen. Wer keinen Platz für zwei Pflanzen hat, kann auch eine selbstfruchtende Sorte wie ‘Jenny‘ pflanzen. Übrigens: Kiwis enthalten je 100 g Frucht etwa 71 mg Vitamin C. Weiters punkten sie außerdem mit dem eiweißspaltenden Enzym Actinidain, das jedoch beim Kochen zerstört wird. Rohe Kiwis vertragen sich nicht mit Milchprodukten – die Speise wird nach wenigen Minuten bitter, wenn die Früchte roh hinzugefügt werden, weil das Enzym in der Frucht das Milcheiweiß zersetzt. Dabei bilden sich bitter schmeckende Peptide, die sonst nur beim bakteriellen Verderb auftreten. Rohe Kiwis sind aber ohnehin ein guter Nachtisch für eiweißreiche Speisen, da das Enzym die Verdauung der ­Eiweiße erleichtert. Tipp: Pflanzen Sie den Scharfzahn-Strahlengriffel (Actinidia arguta). Er benötigt etwas weniger Platz und die kleinen, bis 3 cm großen Früchte müssen nicht geschält werden.