Ceylon oder Cassia? Zimt ist nicht gleich Zimt!

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 05.11.2015 - 09:09
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Zimtröllchen aus der feinen Rinde des hochwertigen Ceylon-Zimts © Uschi Dreiucker/pixelio

Zimt ist eines der ältesten Gewürze auf der Welt. Schon im Europa des 18. Jahrhunderts war es ein begehrtes Handelsgut. Heute gibt es Zimt in jedem Supermarkt. Er wird aus der inneren Rinde des Zimtbaumes (Cinnamonum) hergestellt. Es gibt mehrere hundert verschiedene Arten, aber im europäischen Gewürzhandel sind lediglich die Arten Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) und Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia) von Bedeutung.
Ceylon-Zimt (Kaneel, echter Zimt) aus Sri Lanka hat ein feines, zurückhaltendes Aroma. Er ist sehr hochwertig und wird meist zu Zimtstangen verarbeitet.

Cassia-Zimt nicht in größeren Mengen verzehren
Der herbe bis leicht süßliche Cassia- oder Chinesischer Zimt wird vorrangig zu Pulver vermahlen. Auf den enthaltenen Aromastoff Cumarin können manche Menschen empfindlich reagieren. Bei übermäßigem Genuss kann er leberschädigend wirken. Der TDI-Wert, "tolerable daily intake" (täglich duldbare Dosis) liegt bei 0,1 mg/kg Körpergewicht. Danach könnte ein 60 kg schwerer Mensch täglich 6 mg Cumarin aufnehmen, ohne dass er mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechnen müsste. Das entspricht circa 2 g Cassia-Zimt täglich.

Feine Röllchen, feiner Geschmack: Ceylon-Zimt
Wer häufig und viel Zimt verzehrt, sollte daher den cumarinarmen Ceylonzimt bevorzugen. Im Handel ist Zimt geschält, fermentiert und getrocknet in Form kleiner Röllchen oder gemahlen erhältlich. Beim Pulver können Verbraucher kaum unterscheiden, ob es sich um Cassia- oder Ceylon-Zimt handelt. Allerdings ist Ceylon-Zimt in der Regel gekennzeichnet, da er hochwertiger und damit teurer ist. Bei Zimtstangen ist der Unterschied gut erkennbar.
Bei Cassia-Zimt ist eine relativ dicke Rindenschicht zu einem Röllchen eingerollt. Ceylon-Stangen bestehen dagegen aus mehreren feinen Rindenlagen, die zu einer Zimtstange gerollt sind. Dunkel und trocken gelagert kann Zimt sein Aroma bis zu drei Jahren behalten.

Quelle: Kreutz/aid