Der Feigenbaum ist bei uns generell ein Gehölz mit höheren Ansprüchen. Frische Luft ist für ihn wichtig und er braucht viel Sonne. Südliche Hauswände und helle Innenhöfe schätzt er sehr. Wenn der Standort nicht stimmt, wird er schwach und kränkelt. Dann fallen Blätter und Früchte ab, und überdies haben die Schädlinge leichtes Spiel.
Bei zu großer Trockenheit im Sommer droht Spinnmilbenbefall und warme Überwinterung lockt Schildläuse an. In Mitteleuropa droht jetzt neues Ungemach in Gestalt eines Schmetterlings aus der Familie der Spreizflügelfalter (Choreutidae). Mit einer Flügelspannweite von 16 bis 20 Millimetern ist Choreutis nemorana zwar nicht mehr als ein Winzling, doch seine grünlichen Raupen fallen durch Gefräßigkeit auf und können zu beträchtlichen Schäden führen. Die sonst so prächtigen, intensiv grünen Büsche, die sich zu großen Bäumen auswachsen können, sind dann arg gerupft, und mit der Feigenernte im eigenen Garten ist es auch nicht mehr weit her.
Spreizflügelfalter erkennen
Das Fraßbild des Schädlings ist eindeutig zu erkennen. Die Raupen fressen schabend an der Oberseite der Feigenblätter, wobei anfangs die Unterseite unverletzt bleibt. Später können Löcher entstehen. Mehrere, oft auch verschieden große Raupen fressen an einem Blattfenster. Die ausgewachsene Raupe biegt den Blattrand nach unten oder oben und legt in dem mit Seide verschlossenen Wickel ein dichtes Verpuppungsgespinst an.
Die Schäden halten sich allerdings meist in Grenzen und bedrohen die Vitalität des Gehölzes kaum.
Quelle: iva