Vor allem an den Trieben von Wildrosen findet man immer wieder seltsame moosartige Auswüchse. Es handelt sich dabei um die Gallen der Gemeinen Rosengallwespe (Diplolepis rosae), in deren Inneren sich die Larven entwickeln. Im Laufe des Jahres verfärben sich die Gallen von grünlich bis gelbrot – im Herbst eine durchaus hübsche Zierde. Wenn Sie die Rosengallen stören, dann sollten Sie die Auswüchse vor dem Winter entfernen, um den Vermehrungs-Zyklus der Rosengallwespe zu unterbrechen.
Warum entstehen diese Gallen?
Die Auswüchse sind eine Reaktion der Pflanze auf die Fraßtätigkeit der Rosengallwespenlarven: Die nur 3 bis 5 mm große Wespe legt ab Ende Mai ihre Eier in die noch geschlossenen Seitenknospen der letztjährigen Triebe. Die Larven schlüpfen etwa eine Woche später und beginnen ihre Fraßtätigkeit. Diese mechanischen Verletzungen regen die Wildrose zu einem übermäßigen Gewebewachstum an – im Laufe des Sommers bilden sich bis zu 5 cm große moos- bis haarartige Gallen.
Die Beeinträchtigung ist in erster Linie optischer Natur, nennenswerte Schäden trägt die betroffene Wildrose nicht davon. Im Inneren der festen Galle befinden sich mehrere Kammern (bis zu 60 pro Galle), in denen sich jeweils eine emsig am pflanzlichen Gewebe futternde Larve entwickelt. Auch den Winter verbringt der Gallwespen-Nachwuchs in den Gallen, wo sich die Larven verpuppen und als adulte Insekten im darauffolgenden Frühjahr schlüpfen. Die Gallen selbst trocknen im Herbst ein, bleiben aber bis zu drei Jahre am Strauch hängen.
Schon gewusst ...?
Die Gallen der Rosengallwespe werden auch „Schlafäpfel“ genannt. In der Volksheilkunde sagt man ihnen nämlich eine schlaffördernde Wirkung nach, wenn man einige davon unter den Kopfpolster legt.