Wurzelschösslinge richtig entfernen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 31.01.2022 - 14:55
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Wurzelschösslinge sollten nicht abgeschnitten, sondern an der Basis ausgerissen werden, damit sich nicht noch mehr Wildtriebe bilden © Tramp57/Shutterstock

Insbesondere bei Zwetschken bilden sich häufig sogenannte Wurzelausläufer, also Triebe, die aus flachen Wurzeln austreiben. Das ist nicht nur unschön und z. B. beim Rasenmähen lästig, sondern raubt dem Baum auch unnötig Energie. Neben Zwetschken bilden u. a. auch Schlehdorn, Sanddorn, Pappel, Weide, Strauch-Rosskastanie, Essigbaum, Flieder und wurzelechte Rosen derartige Wurzelausläufer.

Was tun?

Statt zur Gartenschere zu greifen und die Schösslinge abzuschneiden, sollten Sie beherzt zugreifen und sie an der Basis ausreißen (dazu eventuell zuvor die Ansatzstelle der Wurzel freilegen). Dadurch werden die schlafenden Augen mit entfernt. Werden die Triebe lediglich bodennah abgeschnitten, würden diese schlafenden Augen austreiben und noch mehr neue Triebe hervorbringen. Da die Wurzeln immer wieder neue Wildtriebe bilden, sollte dieses Prozedere während des ganzen Jahres laufend wiederholt werden.

Warum bilden sich Wurzelschösslinge?

Im Falle von veredelten Zwetschken entstehen Wurzelaustriebe dadurch, dass die Edelsorte auf eine von Natur aus meist stärkerwüchsige Unterlage (z. B. Kirschpflaume (Prunus cerasifera) veredelt wird. Da die Edelsorte die Wachstumsenergie nicht verbrauchen kann, antwortet die Unterlage mit Wurzeltrieben. Wurzelschösslinge bilden sich ebenso nach einem zu starken Gehölzschnitt und durch Verletzungen der Wurzeln.

Andere Gehölzarten bilden Wurzelausläufer zur vegetativen Vermehrung, etwa Essigbaum oder Strauch-Rosskastanie.