Mit Wegen den Garten gestalten

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 06.03.2013 - 09:24
13624726990989.jpg

© GMH/Dominik Ketz

Bevor es an die Gartenanlage geht, sollten die Besitzer genau überlegen – wo brauche ich Wege und welche Wege müssen befestigt sein? Danach kann man sich an die Pflanzung machen, dazu einige Tipps:

Wege im Garten – Materialien, Formen, Pflanzen
Als Grundregel gilt: Wege, die sie häufig begehen, sollten befestigt und wenigstens 1,20 m breit sein. Dabei ist zu bedenken, dass ein Weg durch hineinhängende Pflanzen schmaler wird. Materialien sollten zum Haus und zum Garten passen. Wenn Sie in einem alten Bauernhaus wohnen, dann harmoniert grobes Pflaster sehr gut, während der Weg eines modernen Wohnhauses durchaus auch aus Ortbeton oder Betonstein sein kann. Die Bepflanzung richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit, Standort und der Zeit für die Pflege, die ein Gartenbesitzer aufbringen möchte.

Stauden am Wegesrand
Wer es natürlich mag, gestaltet mit Schleppenstauden. Das sind Stauden, die duftig wachsen, den Weg etwas überlagern, und so die oft strengen Wegformen aufbrechen. Pflanzen am Wegesrand sollten nicht zu hoch werden, sonst fühlt man sich beim Betreten beengt.
Beliebt sind die blaublühende Katzenminze (Nepeta) oder Salbei (Salvia nemorosa), die sich für sonnige Wege gut eignen und zwischen 20 cm und 60 cm hoch werden. Die blau- oder weißblühende Teppich-Glockenblume (Campanula poscharskyana) lässt sich an sonnigen und halbschattigen Standorten einsetzen. Schaumblüte (Tiarella) und Purpurglöckchen (Heuchera) sind Stauden, die im Winter grün sind. Sie überzeugen ganzjährig sowohl mit ihrem attraktiven Blattwerk, als auch mit ihren duftigen Blüten. Schattige Standorte können mit Gräsern wie Segge (Carex) oder Waldmarbel (Luzula) bepflanzt werden. Beides sind Pflanzen, die im Winter grün bleiben.

Pflanzen, die Rahmen bilden
Mit Strukturpflanzen wie Buchs (Buxus), Lavendel (Lavandula), Stechpalme (Ilex crenata) oder Zwerg-Gamander (Teucrium chamaedrys 'Nanum') lassen sich Wege gut linear begrenzen. Die verwendeten Wegpflanzen sollten mindestens eine Höhe von 15–20 cm haben, damit auch optisch eine klare Abgrenzung gegeben ist.

Wussten Sie schon? Von Rasen- und Pflanzenwegen
Vor allem in wenig begangenen Teilen von Privatgärten sind Rasenwege eine gute Alternativen zu befestigten Flächen. Diese Variante bietet viele Vorteile. Ein Rasenweg ist sehr flexibel und kann alle Formen – schmal, breit, gerade oder geschwungen – annehmen und sich dem Thema des Gartens und der verschiedenen Pflanzungen optimal anpassen. Die Pflanzbeete sind so äußert variabel. Wichtig sei es, den Rasen klar abzugrenzen.
An wenig begangenen Stellen können ebenfalls trittfeste Stauden wie die duftende Römische Kamille (Chamaemelum nobile) oder das Katzenpfötchen (Antennaria) verwendet und als „Pflanzenweg“ angelegt werden. Diese Pflanzen überstehen gelegentliches Betreten gut. Auch Thymian (Thymus serphyllum) lässt sich so verwenden und sorgt an sonnigen Stellen dafür, dass beim Betreten ein würziges Aroma aufsteigt. Steingartenpflanzen wie Strandnelke (Armeria maritima), verschiedene Steinbrecharten (Saxifraga), Blaukissen (Aubrieta) oder Teppich-Flammenblume (Phlox subulata) säumen oder überwachsen an sonnigen Stellen malerisch den Weg und durchbrechen so starre Wegstrukturen.

Gartentipp: Besonders pflegeleichte Wegbegleiter

Am Wegesrand empfehlen sich Arten, die besonders dichte Polster und keine Ausläufer bilden und deshalb sehr pflegeleicht sind. Durch das dichte Wachstum wird verhindert, dass z.B. Unkräuter im Pflanzbeet aufkommen können und Wege zugewuchern. Direkt am Wegesrand wird etwa die standorttreue Waldsteinie (Waldsteinia geoides) gerne verwendet. Die fast immergrüne Pflanze, die auch im Winter lange attraktiv bleibt, zaubert im März leuchtend gelbe Blütenbänder in den Garten.
Gute Erfahrungen machen Gartenbesitzer ebenfalls mit verschiedenen Storchschnabel-Arten (Geranium). Die immergrünen Storchschnabel-Sorten (Geranium macrorrhizum 'Spessart') mit weißlich-rosa Blüte im Juni bis Juli oder Geranium macrorrhizum 'Czakor', die rotviolette Blüten bildet, eignen sich bestens. Auch Frauenmantel (Alchemilla mollis oder Alchemilla erythropoda) ist vom Aspekt der Pflegeleichtigkeit und Wirkung her ideal.