Was tun mit dem Rasenschnitt?

Ein Artikel von die umweltberatung | 15.07.2013 - 16:47
13735543200555.jpg

© Shutterstock

In der warmen Jahreszeit fallen in den Gärten oft beträchtliche Mengen des Rasenschnitts an. Rasenschnitt ist allerdings aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts ein wertvoller Rohstoff für die Kompostierung und zu schade, um ihn wegzuwerfen.

Tipps zur Verwertung von Rasenschnitt
Das Kompostieren von Rasenschnitt ist eine Herausforderung. Der Rasenschnitt sackt nämlich schnell zusammen und die Luftzufuhr, ohne die eine geordnete Kompostierung nicht stattfinden kann, wird unterbrochen. Das Ergebnis ist Fäulnis und ein stinkender Haufen. Um das zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten, die miteinander kombiniert werden können:

Kompostieren
Von Vorteil ist es vor dem Kompostieren den frisch gemähten Rasenschnitt beim Kompostplatz am Boden auszubreiten und anwelken zu lassen. Falls trotzdem Gerüche entstehen, mit Steinmehl oder Erde bestreuen. Steinmehl (Urgesteinsmehl) ist im Gartenfachhandel erhältlich.
Strukturmaterial wie z.B. grobe Gartenabfälle oder Holzhäcksel zum Rasenschnitt zu mischen fördert die Luftzufuhr und sorgt für ein ausgewogenes Stickstoff-Kohlenstoffverhältnis. Beim Kompostieren kommt es immer auf die Mischung verschiedener Materialien an.

Mähen ohne Auffangkorb – der Garten für Faule
Wenn der Rasen noch nicht hoch ist, kann er ohne Auffangkorb gemäht werden. Das Gras bleibt liegen, es wird in wenigen Tagen von Regenwürmern und anderen Kleinlebewesen verarbeitet und verschwindet. Grasschnitt erhöht die Bodenaktivität und düngt aufgrund seines Stickstoffgehalts gleichzeitig.

Mulchen mit Rasenschnitt
Mulchen mit Rasenschnitt führt dem Boden Stickstoff zu und schützt ihn vor dem Austrocknen, sodass viel weniger Gießen erforderlich ist. Außerdem fördert Mulchen das Bodenleben und dämmt das Unkrautwachstum ein. Bitte beachten: Wenn es im Garten zu viele Schnecken gibt ist es besser nicht zu mulchen, da sich die Schnecken unter der Mulchschicht verstecken. Samentragender Rasenschnitt ist für das Mulchen in Gemüse- u. Blumenbeeten nicht geeignet.

Weniger mähen: die Naturwiese im Garten
Weniger Rasenschnitt fällt an, wenn in einem Teil des Gartens, der wenig benutzt wird, eine Naturwiese wächst. Sie benötigt lediglich zwei bis drei Mähvorgänge im Jahr. Eine Wiese bietet Lebensraum für unzählige Lebewesen wie z.B. Schmetterlinge, Glühwürmchen u.v.m. Aus dem Mähgut kann Heu hergestellt und an Haustiere verfüttert werden.

Biotonne in den Schatten und Deckel zu
Die Entsorgung von Rasenschnitt über die Biotonne ist praktisch und einfach. Der Rasenschnitt wird in Kompostanlagen kompostiert. In Wien stellt die MA 48 aus den gesammelten Grünabfällen Kompost der besten Güteklasse her, der sogar für den Biolandbau zugelassen ist. In der warmen Jahreszeit ist es wichtig, die Biotonne möglichst an einem beschatteten Platz aufzustellen. Durch die hohen Temperaturen laufen die Abbauprozesse der organischen Abfälle auf Hochtouren, und dabei können unangenehme Gerüche entstehen. Befinden sich in der Biotonne auch Lebensmittelabfälle, kann dies Insekten anlocken. Deshalb muss der Deckel immer geschlossen bleiben. Die Bestreuung der Bioabfälle mit Steinmehl, Erde oder Laub bindet Gerüche erfolgreich, und Insekten wie z.B. Fliegen werden so auf natürliche Weise abgewehrt.