Elfenblumen – elegante Schönheiten für den Schattengarten

Ein Artikel von GMH | 26.09.2013 - 08:01
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Blätter und Blüten scheinen bei der Elfenblume zu tanzen, besonders, wenn die Blätter sich auch erst zart entfalten. Hier zu sehen ist Epimedium grandiflorum ssp. koreanum © GMH/Christiane Bach

Elfenblumen sind Waldpflanzen, die sich besonders im lichten Schatten wohl fühlen. Sie kommen in der nördlichen Hemisphäre von den Südalpen bis nach Algerien, Japan und China vor und haben sich nicht nur unter Experten einen Namen gemacht.
„Die Blüten vieler Arten sind dezent und es lohnt sich, genauer hinzuschauen“, rät Anne Eskuche, Staudengärtnerin aus Ostenholz/D - wie bei der Alpen-Elfenblume (Epimedium alpinum). Bis zu 25 zweifarbige rot-gelbe kleine Einzelblüten erscheinen ab April an zierlichen Rispen. Der anspruchslose, sommergrüne Bodendecker breitet sich durch Ausläufer aus und verträgt auch Trockenheit sehr gut. Blütenschönheiten beinhalten auch Sorten von Epimedium grandiflorum. 'Akebono' ist eine Sorte, die durch ihre reiche Blüte in Weiß mit Lilarosa besticht. Sie wird nur ca. 20 cm hoch und ist eine sehr verträgliche, horstig wachsende Neuheit.

Verlässliche Bodendecker für schattige Bereiche
„Elfenblumen lieben lichten Halbschatten und fühlen sich in frischen, locker-humosen Böden wohl“, erklärt Eskuche. Einige Arten vertragen sogar erstaunlich viel Trockenheit, tiefsten Schatten und Wurzeldruck und eignen sich daher besonders zur Unterpflanzung eingewachsener Gehölze. „Diese Standorte sind oft Problemzonen im Garten“, so Eskuche, „Arten wie Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten' sorgen mit ihren Ausläufern auch an diesen Stellen für attraktive Laubteppiche. Einmal eingewachsen sind sie sehr pflegeleicht und lassen kaum Unkraut durch.“ 'Frohnleiten' ist außerdem auch im Winter grün und bildet gelbe Blütenschleier im Frühjahr.

Gärtnertipp: Pflege von Elfenblumen im Garten
„Damit die Blüten im zeitigen Frühjahr gut zur Geltung kommen und ungehindert austreiben können, sollten bei wintergrünen Arten die alten Blätter kurz vor dem neuen Laubaustrieb entfernt werden“, empfiehlt Eskuche. Die Wurzeln der Elfenblumen breiten sich recht oberflächennah aus. Entscheidend sei daher, dass die Rhizome im Winter geschützt sind. Falllaub über den einziehenden Sorten deshalb immer liegen lassen, oder zusätzliches Laub auf die Pflanzen geben, so der Tipp von Eskuche. Gerade die großen, starkwachsenden Arten seien hervorragende Laubschlucker! Mulch oder Reisig kann bei Bedarf ebenfalls als Winterschutz verwendet werden. „Vermeiden Sie vollsonnige, zugige Standorte und bevorzugen Sie geschützte Lagen“, so die Staudenfachfrau, „dann kommen die grazilen Schönheiten gut über den Winter“.
Und noch ein Tipp: In der Floristik ist das derbe, lang haltende Laub als Beiwerk für viele Spätsommer- und Herbststräuße ebenfalls beliebt, einfach mal ausprobieren!

Elfenbegleiter
Elfenblumen erfreuen als Stauden ohnehin schon die Betrachter. Ihre Wirkung lässt sich durch andere Pflanzen aber noch steigern. Zu beachten ist, dass mache Elfenblumen sehr ausbreitungsfreudig sind und sich mit ihren Ausläufern stark durchsetzen. Diese Arten, wie Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten' oder Epimedium pinnatum ssp. colchicum sollten nur mit Pflanzen kombiniert werden, die ebenfalls starkwüchsig sind. „Funkien (Hosta) mit ihren attraktiven Blättern, Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) oder der weißblühende Waldgeißbart (Aruncus) können dem Ausbreitungsdrang der Elfenblumen entgegen halten und ergeben mit ihnen zusammen ein tolles Gartenbild“, weiß Eskuche. Es gibt auch Elfenblumen, die horstig wachsen und verträglicher sind. Sorten von Epimedium grandiflorum oder Epimedium x youngianum in Sorten zum Beispiel lassen sich mit vielen Schattenstauden wie Farne (Asplenium, Polypodium), Zwergherzblume (Dicentra formosa), Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), oder Schattengräser wie Segge (Carex) oder Japanisches Berggras (Hakonechloa) kombinieren. Die Blütenkerzen von Silberkerze (Cimicifuga) oder die duftigen violetten Blütenstände der Wiesenraut (Thalictrum) sind ebenfalls tolle Partner. „Genial ist die Kombination mit Zwiebelpflanzen, die im ausgehenden Winter blühen“, schwärmt die Staudengärtnerin. Schneeglöckchen (Galanthus), Winterlinge (Eranthis), Buschwindröschen (Anemone nemorosa) oder Krokus (Crocus) eröffnen den Farbreigen im Beet und lassen dann die Blüten der Elfenblumen in den Vordergrund treten.

Besonders attraktive Elfenblumen
Neben den bekannten stark wachsenden Elfenblumen-Arten wie Epimedium pinnatum ssp. colchicum oder Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten‘, gibt es weitere Arten, die man als echte Gartenjuwele bezeichnen kann. Eine asiatische Hybride ist Epimedium 'Arctic Wings'. Sie besticht mit ihrem glänzenden länglichen Laub, das auch im Winter grün ist und im Frühjahr mit einer prächtigen Rotfärbung beeindruckt. Die großen, zierlichen Blüten erscheinen im April bis Juni in strahlendem Weiß. In Lichtorange zeigen sich die attraktiven Blüten der Sorte Epimedium x warleyense 'Orangekönigin'. Danach setzt der schöne Neuaustrieb des Laubs Akzente. Die 20-35 cm hohe Sorte ist äußerst robust, bildet dichte Teppiche und behauptet sich so auch an schwierigen Standorten. Diese Sorte Epimedium x rubrum 'Galadriel' zeichnet sich durch rubinrote Blüten aus. Die sommergrüne Elfenblume ist wüchsig und robust. Die Blätter ziert ein attraktiver roter Rand.