Magnolien: Edle Blüten aus Fernost

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/GMH | 21.03.2017 - 08:15
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Nach der Hauptblütezeit im Frühling überraschen Tulpen-Magnolien (Magnolia soulangeana) oft noch mit einer Nachblüte im Juni und September © GMH/GBV

Vielleicht spüren wir unbewusst, dass Magnolien lebende Fossilien sind, die vor Jahrmillionen sogar in unseren Breiten wuchsen. Von den Eiszeiten nach Ostasien, Nordamerika und ins nördliche Südamerika zurückgedrängt, fanden sie schließlich als Ziergehölze den Weg zurück in die Parks und Gärten.

Bis eine neu gepflanzte Magnolie den stattlichen Habitus jener Exemplare erreicht, die in den Vorgärten vieler Gründerzeitvillen anzutreffen sind, dauert es zugegeben eine ganze Weile. Dann jedoch verwandeln die altehrwürdigen Gehölze ihre Umgebung zur Blütezeit in verwunschene Traumwelten, die ihresgleichen suchen.

Pflegeleichter Wow-Effekt

Der verhaltene Wuchs der Magnolien ein großer Vorteil, denn so müssen selbst Pflanzenfans mit kleinem Grundstück nicht auf die atemberaubende Blütenpracht im Vorgarten oder Garten verzichten. Auch damit, dass sie ganz ohne Schnitt auskommen, tun die eleganten Gehölze vielen Menschen einen großen Gefallen.

Sogar in Pflanzkübeln auf Terrasse und Balkon fühlen sich manche Magnolien-Sorten wohl, etwa die lilienblütigen Purpur-Magnolien Magnolia liliiflora ‘Nigra’, ‘Betty’ oder ‘Jane’. Wie ihr Name bereits verrät, begeistert die Purpur-Magnolie mit satten Farben von Magenta bis Purpurviolett, während die ebenfalls im April blühende Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangeana) sich in Cremeweiß oder zartes Rosa hüllt.

Zusammen mit der Stern-Magnolie (Magnolia stellata), deren angenehm duftende reinweiße oder rosa überhauchte Blüten sich bereits ab März entfalten, gehören sie zu den mit Abstand am häufigsten gepflanzten Arten.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere faszinierende Varianten, etwa im Sommer blühende Arten, eindrucksvolle Baumriesen für Gärten mit Platz oder immergrüne Magnolien (siehe Infokasten).

Immergrüne Magnolien

Ob in ihrer Heimat in den Südstaaten der USA oder in unseren Gefilden, wenn die Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) ihre bis zu 30 cm großen Blütenschalen öffnet, ist das ein ganz besonderes Schauspiel.

Die exotisch bis bizarr anmutenden Blüten, denen ein feiner Zitrusduft entströmt, thronen viele Wochen lang über den glänzenden, gummibaumartigen Blättern, ehe sich aus ihnen nicht minder auffälligen Fruchtzapfen entwickeln.

An einem geschützten Platz übersteht die Immergrüne Magnolie auch hiesige Winter sicher – dicht belaubt und sattgrün.