Bis zu 5 Monate dauert der Winterschlaf der Igel – nur um ihr Geschäft zu erledigen, wachen sie kurz auf. Diese Überlebensstrategie, die wir von Murmeltieren, Siebenschläfern und Fledermäusen kennen, ist in der Ordnung der Insektenfresser einzigartig. Der Grund dafür ist aber einleuchtend: Im Winter herrscht Nahrungsmangel.
Spätestens nach dem ersten Frost finden die Stacheltiere kaum noch Käfer und Larven. Auch Schnecken und Regenwürmer verschwinden von der Oberfläche. Die logische Folge: Auch Igel ziehen sich in ein kugelförmiges und gut isoliertes Nest zurück und überdauern die Wintermonate, vom im Spätsommer und Herbst angefutterten Speck zehrend, schlafend. Dabei rollen sie sich zusammen und reduzieren sämtliche Körperfunktionen – Körpertemperatur, Atemfrequenz und Herzschlag – auf ein Minimum.
Wann beginnen Igel mit ihrem Winterschlaf?
Wann genau sich die stacheligen Gartenbewohner ins Winterquartier zurückziehen, hängt von dem Witterungsverlauf im Herbst ab. In der Regel beginnen Sie ihren Winterschlaf, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum unter 6 °C liegen, spätestens aber sobald die Nahrungsquellen versiegen, also mit dem ersten Frost oder dem ersten Schnee.
Interessant, aber selbst für Experten nicht restlos erklärbar ist das Phänomen, dass sich Männchen früher in den Winterschlaf verabschieden, nämlich in der Regel bereits Mitte Oktober. Etwa einen Monat später, Mitte November, ziehen sich auch die Weibchen zurück. Warum das so ist, darüber lässt sich nur mutmaßen. Eine mögliche Erklärung ist, dass die weiblichen Tiere nach der kräftezehrenden Jungenaufzucht länger brauchen, um sich für den langen Winterschlaf die nötigen Energiereserven anzufuttern. Dafür schlafen sie dann aber auch länger: Männchen erwachen meist Mitte März, Weibchen erst Mitte April.
Die Kombination aus steigenden Temperaturen und höherer Lichtintensität lässt die schlafenden Igel im Frühjahr wieder erwachen.