Ein Perückenstrauch als Blickfang

Ein Artikel von Christiane Bartal | 08.09.2021 - 08:08
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Der Kleine Perückenstrauch 'Young Lady' bleibt kompakt und wird nicht mehr als 1,5 m hoch © guentermanaus/Shutterstock

Warum der Perückenstrauch (Cotinus coggygria) seinen Namen trägt, wird im Spätsommer deutlich: Der Strauch verschwindet unter einem regelrechten Wattebausch, der aus den weichen Büscheln der Früchte besteht. Genauer gesagt handelt es sich bei den filigranen Fäden um die behaarten Stiele der unbefruchteten Blüten. Bereits im Juni und Juli fällt der Perückenstrauch durch seine feinen Blütenstände auf, die wie Zuckerwatte aussehen.

Im Herbst setzt der 3 bis 5 m hoch wachsende Strauch noch eines drauf: Sein Laub verfärbt sich in leuchtende Rottöne von Orange bis Scharlachrot. Neben der grünlaubigen Wildart gibt es den Roten Perückenstrauch (Cotinus coggygria ‘Royal Purple’) mit dekorativen schwarzroten Blättern, die sich im Herbst feuerrot färben. Im Austrieb goldgelb leuchten hingegen die Blätter des Gelben Perückenstrauches (Cotinus coggygria ‘Golden Spirit’).

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Der Rote Perückenstrauch 'Royal Purple' bildet einen schönen Kontrast zu grünen Gehölzen © akslocum/Shutterstock

Anspruchsloses Solitärgehölz

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Bei genauem Hinsehen zeigt sich, warum die Fruchtstände so flauschig erscheinen © lorenza62/Shutterstock

Die Heimat des Perückenstrauchs sind das östliche Mittelmeergebiet, die Balkan-Halbinsel und Asien. Wegen seiner auffälligen „Haarpracht“ findet er auch in unseren Gärten Verwendung, wo er sich mit seinem eher breiten und sparrigen Wuchs vor allem als Solitärgehölz eignet und als solches am besten zur Geltung kommt. Auch im Hintergrund von Staudenbeeten sorgt er für Furore, etwa in Kombination mit davor gepflanzten Schmuckkörbchen (Cosmea), Astern, Sonnenhut (Echinacea und Rudbeckia), Sonnenbraut (Helenium) oder Ziergräsern.

Am wohlsten fühlt sich der recht anspruchslose Perückenstrauch an einem sonnigen und warmen Standort. Halbschatten toleriert er ebenfalls – je sonniger der Platz jedoch ist, desto schöner entwickelt er sich. Trockenheit und Hitze sind kein Problem. Auf schwere, staunasse Böden reagiert der Strauch hingegen mit einer höheren Anfälligkeit für die Verticillium-Welke.

Die Gabe von Kompost oder Dünger ist überflüssig – der Perückenstrauch kommt mit wenigen Nährstoffen aus. Auch Schnittmaßnahmen sind in der Regel nicht notwendig, obwohl der Perückenstrauch gut schnittverträglich wäre. Auch ohne Schnitt bildet das Gehölz reichlich Blüten und eine schöne Krone. Bei einem radikalen Verjüngungsschnitt setzt die Blüte im folgenden Jahr aus.

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Im Herbst leuchtet das Laub in allen Rottönen © Wiert nieuman/Shutterstock