Schattige Ecken im Garten, sei es ein tiefer Schlagschatten hinterm Haus oder lichter Schatten unter Gehölzen, sind die „Problemzonen“ vieler Gärtner. Dabei haben diese Fleckchen auch Vorteile: ein feuchteres Klima – und eine gar nicht so kleine Auswahl an Pflanzenarten, die genau solche Standorte lieben. Auch unter den Zwiebelblumen gibt es Vertreter, die von Natur aus im Wald wachsen und bestens an diese Bedingungen angepasst sind.
Frühling unterm Blätterdach
Viele der schattenverträglichen Zwiebelblüher sind zeitig im Frühjahr blühende Waldblumen, die das Zeitfenster vor dem Laubaustrieb der Bäume nutzen. Dazu gehören etwa Blausterne (Scilla), Hasenglöckchen (Hyacinthoides), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Zahnlilien (Erythronium) sowie manche Alpenveilchen (Cyclamen) und Fritillarien (Fritillaria). Fürs Schattenbeet eignen sich ebenso Knotenblumen (Leucojum) und Traubenhyazinthen (Muscari).
Diese frühjahrsblühenden Zwiebelblumen fühlen sich an einem kühlen, schattigen Standort wohl. Am besten kommen sie zur Geltung, wenn sie in Gruppen oder nach dem Zufallsprinzip gepflanzt werden: Dazu eine Handvoll gemischter Zwiebeln auf den Boden werfen und dort eingraben, wo sie zum Liegen kommen. Gelbe Zahnlilien wie Erythronium 'Pagoda' ergeben beispielsweise gemeinsam mit Blausternen ein schönes Paar. Auch der Europäische Hundszahn (Erythronium dens-canis) und der Gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida) sind eine harmonisches Duo für ein schattiges Waldbeet.
Tipp: Bitte mit Drainage!
Die richtige Pflanzzeit für die Frühlingsboten ist der Herbst. Damit die Zwiebeln in der schattenbedingt feuchten Erde nicht faulen, sollten Sie beim Pflanzen unterhalb eine 3 bis 5 cm hohe Drainageschicht aus Sand oder Kies vorsehen.
Lilien für den Sommeraspekt
Unter den Sommerblühern sind es in erster Linie Lilien, die auch Halbschatten tolerieren, etwa der bezaubernde rosafarbene Türkenbund (Lilium martagon) oder die orangefarbene Riesen-Türkenbund-Lilie (Lilium henryi), die bis zu 2 m hoch wird und ebenfalls perfekt an das Waldklima angepasst ist. Auch bei ihnen gilt: In Gruppen oder zwischen anderen Pflanzen platziert wirken sie am besten.
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