Die kalte Jahreszeit gilt für die Pflanzenwelt meist als kahl und farblos. Winterblüher, unterschiedliche Strukturen und einzigartige Wuchsformen bringen Schwung in den winterlichen Garten. Mehr lesen ...
Wer heute in verstaubten Kochbüchern aus Urgroßmutters Zeiten blättert, entdeckt spannende Rezepte wie Rosen- oder Veilchenmarmelade, Pelargoniengelee oder Wein mit Rot-Klee. Beim Kochen mit Blumen braucht es aber vielfach gar keine komplizierten Anweisungen. Oft reicht es, die abgezupften Blüten wie ein Gewürz über ein Gericht zu streuen und schon bekommt die Speise eine spannende neue Note.
Für den Verzehr eignen sich jedoch nur Blüten, die nicht mit Pestiziden in Kontakt gekommen sind. Der biologisch bewirtschaftete Naturgarten ist also die ideale Nahrungsquelle für genussvolle Blumenfreunde.
Der ideale Pflückzeitpunkt
Blüten pflücken Sie am besten, wenn die Pflanzen in voller Blüte – am Vormittag, sobald der Tau abgetrocknet ist –, aber noch nicht in der prallen Sonne stehen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie voller Aromastoffe und ätherischer Öle. Sammeln Sie die zarten Blüten idealerweise in einem offenen Korb, damit sie nicht verknittern.
Tipp: Verarbeiten Sie die Blüten so rasch wie möglich. Abgeschnitten welken sie in Windeseile und verlieren mit der Zeit auch ihre Aromastoffe. Um sie für einige Stunden frisch zu halten, legen Sie die Blüten in eine Schüssel mit kaltem Wasser.
1. Gänseblümchen
Die Blüten schmecken leicht nussig und passen wie auch die jungen Blätter hervorragend zu Salaten, zu Frischkäsezubereitungen und zu Gemüsegerichten. Sie eignen sich auch bestens zum Dekorieren.
2. Löwenzahn
Die Blüten des Löwenzahns verfeinern Salate und schmecken als Sirup, Gelee oder Marmelade. Aus ihnen lassen sich zudem Likör oder Dessertwein herstellen.
3. Ringelblume
Verwenden Sie die orange Zungenblüten zum Würzen von Salaten, Reis, Suppen oder Käsegerichten. Ihr Geschmack ist mild aromatisch.
Tipp: Ringelblumenblüten färben Reis, Käse- und andere Kuchen sowie süße Brötchen gelb.
4. Lavendel
Lavendelblüten schmecken so, wie sie riechen: intensiv aromatisch. Sie lassen sich frisch oder getrocknet verarbeiten und eignen sich zum Verfeinern von Süßspeisen, Fleisch und Gebäck. Lavendelzucker und -honig vereinen Süße mit Aroma.
5. Duftpelargonie
Duftpelargonien haben je nach Sorte unterschiedliche Aromen und erinnern an Zitronen, Orangen, Minze, Pfirsich oder Marille. Aus Blüten und Blätter lassen sich Gelees, Pudding oder Soßen bereiten.
6. Rose
Rosenpudding, Rosenhonig, Rosenessig, Rosensirup, Rosenlikör, Rosenblüten-Pannacotta und Rosengelee – die Königin der Blumen mit dem feinen, zurückhaltenden Aroma ist wahrhaft vielfältig einsetzbar.
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7. Taglilie
Je nach Sorte schmecken Taglilien etwas unterschiedlich. Gelb blühende Züchtungen sind eher mild bis süßlich, jene in Rot oder Orange haben ein etwas schärferes Aroma. Aber sie alle verfeinern Salate, Aufstriche, Eis, Torten, Reisgerichte und Suppen. Taglilienknospen lassen sich dünsten oder braten, die Blüten eignen sich auch zum Füllen mit Frischkäse oder als Salatbeigabe.
8. Malven
Malvenblüten schmecken zart süßlich. Wegen ihres hohen Gehalts an Schleimstoffen werden die Blüten als Käsepappeltee gegen Husten und Heiserkeit sowie gegen Magen-Darm-Entzündungen und Verstopfung verwendet. Zwar ebenfalls essbar, aber weniger schmackhaft und derber sind die Blüten der Stockrose.
9. Kapuzinerkresse
Wer es gerne pfeffrig liebt, wird von der Kapuzinerkresse begeistert sein. Ihre Blüten schmecken dank eingelagerter Senfölglykoside besonders intensiv nach Kren oder Kresse und sind ideal zum Verfeinern von Salaten.
10. Schnittlauch
Die Blüten schmecken milder als die Blätter, aromatisch, intensiv, aber dank des Nektars etwas süß. Am besten die Blütenblättchen abzupfen und damit eine Kräuterbutter würzen. Auch gut: Schnittlauchblüten-Kapern oder Schnittlauchblüten-Essig.
Tipp: Wenn Sie schon im Kräuterbeet unterwegs sind, nehmen Sie auch gleich die köstlichen Blüten von Salbei, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut oder Borretsch mit! Aufgrund ihrer lebertoxischen Inhaltsstoffe sollten Borretschblüten allerdings nur sparsam eingesetzt werden.