Es ist noch nicht zu spät, um noch gesundes Blattgemüse zu ernten. Diese drei sind besonders zu empfehlen. Mehr lesen ...
Die einen mögen Sonne und Hitze wie Rosmarin und Salbei, während andere Feuchtigkeit (Minze) und Schatten (Waldmeister) brauchen. Warum aber packen wir dann alle Küchenkräuter mit Vorliebe in ein und dasselbe Beet? Wohl nur, weil es für uns praktisch ist. Ein Küchenkraut ist auch dann noch ein Küchenkraut, wenn es im Garten an einem den Ansprüchen entsprechenden Platz steht. Es lohnt sich also, die Küchenkräuter in Gartenbereiche zu übersiedeln, in denen sie sich wirklich wohlfühlen.
Das Kräuterbeet im Schatten
Als Waldbewohner liebt der Waldmeister (Galium odoratum) schattige Standorte. Hier könnte er als früh blühender Bodendecker beispelsweise eine Pflanzengemeinschaft aus Farnen, Elfenblümchen und Funkien eingehen. Wenn er Ende Mai verblüht ist, erscheint das nächste Küchenkraut im Schattenbeet:
Die Süßdolde (Myrrhis odorata) blüht von Mai bis Juli mit weißen Blütentellern in rund 1 m Höhe. Ihre Blätter duften und schmecken süßlich nach Lakritz und sind herrlich geeignet für einen Salat. Aber seien Sie gewarnt: Nach der Blüte sollten Sie zur Schere greifen und die Saatstände abschneiden, denn die Süßdolde sät sich heftig aus.
Minze: Achtung, ausbreitungsfreudig!
Ähnlich vorsichtig sollte man im Umgang mit Minzen sein. Eine Minze ist toll, 20 m2 Minze eine Plage. Pflanzen Sie Ihre Minzen-Sammlungen deshalb beispielsweise in Maurerkübel, aus denen der Boden herausgeschnitten ist. Jetzt wird der Minzen-Kübel so im Beet versenkt, dass er noch ein wenig aus der Erde herausragt. So haben Sie ganzjährig und gefahrlos Minze im Garten.
Zu schade für das Kräuterbeet
Ein Küchenkraut, das mit Sicherheit viel zu schade wäre, um in einem Kräuterbeet zu stehen, ist der Bronzefenchel (Foeniculum vulgare 'Atropurpureum'). Was für ein wunderbar filigranes, rötlich-braunes Laub mit gelbgrünen Blütendolden in 1,70 m Höhe! Eine außergewöhnlich elegante Pflanze, die mit ihrer wolkigen Erscheinungsweise gut zu Rosen passt, zu silberlaubigen Stauden, in eine Pflanzung mit Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) und Duftnesseln (Agastache) und mit ihrem zarten Anis-Aroma in jeden Salat.
Die Trockenliebenden
In den sonnigsten und trockensten Teil des Gartens gehören Rosmarin und Thymian. Der häufig als unbepflanzbar gefürchtete Dachüberstand am Haus könnte so ein Platz sein – vorausgesetzt, der Dachüberstand lässt ab und zu mal etwas Regen an die Pflanzen. Eine Mulchabdeckung aus feinem Kies bietet sich hier an und eine Lage ausdauernder Wild-Tulpen wie die weiß-gelben Tulipa tarda als früher Blütenflor.
Direkt an der Hausmauer
Im Sommer blühen der aromatische Kaskaden-Thymian (Thymus longicaulis ssp. odoratus) und Rosmarin im Schutz der Hausmauer. Dazwischen leuchtet aber schon das bläulich-violette Laub von Sedum 'Karfunkelstein'. Im Herbst trägt diese Fette Henne sehr kompakte, dunkelrosa Blütenteller über metallisch rotem Laub.
Als farbliche Ergänzung dazu könnte man den Apotheker-Ysop (Hyssopus officinalis) pflanzen. Und zwar nicht die normale blaue Form, sondern die mit den weißen oder rosa Blütenähren. Bienen lieben diese Pflanze und auf gegrilltem Fleisch ist sie auch nicht schlecht.