Süßkartoffeln sind eine beliebte Ergänzung bzw. Alternative zu Erdäpfeln. Insbesondere von Diabetikern werden die orangefarbenen Knollen geschätzt, da sie den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen lassen und zudem reich sind an Beta-Carotin, Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Die etwas festfleischigeren Süßkartoffeln lassen sich genauso wie Erdäpfel verarbeiten.
Einen Nachteil haben sie jedoch: Süßkartoffeln (Ipomoea batatas) wachsen in den Tropen und Subtropen Mittelamerikas, benötigen also viel Wärme für den Anbau. Der Großteil der im Supermarkt erhältlichen Ware stammt deshalb aus den USA, aus Ägypten, Israel oder Spanien.
Die Lösung sind Sorten, die auch eine Kultur in unseren Breiten und damit einen Anbau im eigenen Garten besser möglich machen. Zur Auswahl stehen beispielsweise die bewährte und ertragreiche Sorte 'Beauregard' und 'Burgundy' mit typisch orangefarbenen Knollen, 'Murasaki' mit weißem Fruchtfleisch und 'Bonita', die aufgrund ihrer gelben Farbe an Erdäpfel erinnert.
Am besten mit Kletterhilfe
Süßkartoffeln, auch Batate genannt, sind Windengewächse, die lange Triebe bilden. Um das Wachstum der Knollen zu fördern, sollte man diese jedoch davon abhalten, erneut zu wurzeln. Drei Stäbe, die am oberen Ende miteinander verbunden sind, bilden für die Pflanze eine einfache, aber wirkungsvolle Rankhilfe. Zusätzlich kann es hilfreich sein, den Boden rund um die Pflanze mit Mulchfolie abzudecken und die Triebe regelmäßig nach oben zu binden.
Diese „Tipikultur" ist ein echter Blickfang, auch im Topf für Balkon oder Terrasse, besonders da sich zwischen den grünen Blättern kleine Blüten bilden.
So gelingt der Anbau
Die Süßkartoffel-Kultur beginnt Ende Jänner: Dazu ein abgeschnittenes Knollenende in eine Schale mit Wasser oder zur Hälfte in angefeuchtete Blumenerde legen und an einen hellen, warmen Platz stellen. Wenn Sie eine Knolle aus dem Supermarkt verwenden, achten Sie auf Bio-Qualität. Nach wenigen Tagen bilden sich die ersten Triebe. Sobald diese ca. 15 cm lang sind, die Knolle aus der Wasserschale in Erde topfen. Alternativ können Sie auch die einzelnen Triebe abbrechen und in die Erde stecken, sodass sie Wurzeln bilden. Die Erde muss nun gleichmäßig feucht gehalten werden.
Sobald keine Fröste mehr drohen (ab Mitte Mai), können die Pflanzen in mind. 30 l großen Töpfen ins Freie gestellt oder in den Garten ausgepflanzt werden. Der Standort sollte sonnig und warm sein, der Boden nährstoffreich, aber ausreichend sandig und gut durchlässig ohne Staunässe. Am besten reichern Sie die Erde im Frühjahr mit reifem Kompost und Hornmehl an. Als Pflanzabstand sind 30 bis 35 cm ideal.
Tipp: Bewährt hat sich der Anbau mit ca. 20 cm hohen und 60 cm breiten Dämmen: Die angehäufelte Erde erwärmt sich schneller, zudem kann Wasser gut abfließen, sodass die Knollen vor stauender Nässe geschützt sind.
Im Sommer ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig – die Erde sollte immer gut feucht (aber nicht zu nass) sein. Eine Mulchschicht hilft, die Erdfeuchte zu erhalten. Nach der Kompostgabe ist im Freiland i. d. R. keine weitere Düngung nötig. Eventuell können einige kleine Gaben Hornspäne oberflächlich eingearbeitet werden. Nur beim Anbau in Töpfen muss regelmäßig gedüngt werden, beispielsweise mittels rascher verfügbarem Hornmehl oder anderen organischen Düngern.
Ernte im Herbst
Geerntet werden die selbstgezogenen Süßkartoffeln nach dem ersten Frost bzw. wenn sich die Blätter gelb verfärbt haben und absterben. Ideal ist ein trockener Tag. Da beschädigte Knollen schnell faulen, sollten Sie diese vorsichtig und am besten nur mit den Händen ausgraben. Zuvor eventuell die Erde mit einer Grabgabel durch Hin- und Herbewegen lockern.
Zum Einlagern die Süßkartoffeln einige Stunden zum Trocknen in die Sonne oder etwa eine Woche ins warme Zimmer legen, danach in Zeitungspapier wickeln und kühl bei 12 bis 16 °C und hoher Luftfeuchtigkeit lagern. Vor dem Einlagern nicht waschen – die anhaftende dünne Erdschicht schützt die Knollen. Beschädigte Exemplare eignen sich hingegen nicht für die Lagerung – sie landen am besten gleich in Topf oder Pfanne.
Tipp: Auch die Blätter sind essbar und können, während der Saison nach Bedarf frisch geerntet, wie Spinat zubereitet werden.
Einlagern für mehr Süße
Richtig schmackhaft sind die Bataten erst nach zwei- bis dreiwöchiger Lagerung, da sich in dieser Zeit ein Teil der Stärke in Zucker umwandelt. Schließlich trägt die Süßkartoffel ihren Namen nicht ohne Grund: Mit Erdäpfeln ist sie zwar nur entfernt verwandt, ihre natürliche Süße macht sie jedoch weltweit zu einem beliebten Gemüse. In Japan wird sie sogar als Süßspeise serviert.