Pflastersteine und Fliesen im Garten sind praktisch, heizen sich aber auch auf. Wie wäre es denn mit einem Tausch zu Grün? Damit wird’s fröhlicher und Sie liegen voll im Trend. Mehr lesen ...
Um im Einzelfall die richtigen Antworten zu finden, empfiehlt es sich, zunächst einmal grundlegend zu verstehen, warum wir Bäume und Sträucher überhaupt schneiden. Der Rückschnitt dient vor allem dazu, dass das Wachstum der Gehölze kompakt bleibt. An der Schnittstelle wird der Ast zur Verzweigung angeregt. So lässt sich eine attraktive, je nach Habitus dichte oder auch lockere Krone gestalten und über Jahre in Form halten.
Blüte fördern durch den gut geplanten Schnitt
Bei Obstbäumen fördert der Rückschnitt zudem die Bildung von Blüten und schließlich auch Früchten. Die Gehölze, die schon im Frühjahr blühen, bilden ihre Blüten aber an dem Holz, das im Vorjahr gewachsen ist. Sie sollten daher auf keinen Fall im Herbst, sondern erst im darauf folgenden Sommer geschnitten werden. Optimal ist die Zeit direkt nach der Blüte. Durch einen Schnitt im Herbst oder Winter würde man sich auch die Freude an den farbenfrohen Blüten von Forsythien (Forsythia), Schneebällen (Viburnum) und Co. nehmen.
Herbst und Winter ist nicht immer ideal
Grundsätzlich hängt der richtige Zeitpunkt für den Schnitt davon ab, ob sich die Pflanze gerade in der Vegetationsperiode oder in der Ruhephase befindet. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Schnittstellen während des Wachstums schneller verheilen als in der Winterruhe, da zu dieser Zeit das Zellsystem des Baumes besonders aktiv ist. Regenerative biologische Prozesse wie die Bildung von Harz wirken bei Plusgraden zudem effektiver.
Drei Beispiele, die Sie nicht im Herbst schneiden sollten:
Steinobst: Bei diesen Bäumen verheilen die Schnittwunden im Vergleich zu anderen Gehölzen langsamer. Krankheitserreger können über den offenen Wunden eindringen, was bei eintretender Winterruhe besonders gefährlich ist. Die Pflanzen sind den Schaderregern sozusagen schutzlos ausgeliefert. Am besten schneiden Sie Steinobst im Sommer nach der Ernte, dann schließen sich die Wunden schneller da die Pflanze dann voll im Saft steht.
Immergrüne Laubbäume: Stechpalme, Buchsbaum, Kirschlorbeer und Spindelstrauch sollten Sie grundsätzlich in Ruhe wachsen lassen und am besten gar nicht schneiden. Wenn es doch notwendig ist, dann nicht im Herbst. Die äußeren Blätter wirken nämlich als Sonnen- und Frostschutz für die innen liegenden Bereiche. Sind sie entfernt, drohen Blattschäden und an sehr kalten Tagen Frostschäden. Steigen die Temperaturen wieder an kann es zu Fäulnis und Krankheiten kommen. Der beste Zeitpunkt zum Auslichten ist im Februar und März, zum Zurückschneiden oder Heckenschnitt bietn sich der Bereich von Ende Juni bis Ende Juli an. Lässt sich aufgrund von Wind- oder Schneeschäden ein Schnitt nicht vermeiden, können Sie der Pflanze durch Abdecken mit dünnem Vlies über ein paar Tage helfen.
Brombeeren: Das robuste Ranken-Wirrwarr der Brombeere dient den jüngeren Ruten als Schutz. Durch die dünne Rinde sind die Ranken nämlich an kalten Tagen empfindlich auf die Einflüsse der Wintersonne. Diese kann Frostrisse bekommen und aufplatzen. Das bietet einen Eintrittspunkt für Pilze. Idealerweise schneiden Sie Brombeeren im Frühling, z.B. Anfang März und entfernen die Ruten, die bereits Beeren getragen haben knapp über dem Boden.