Der ideale Ort

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 12.02.2025 - 09:27
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Ein Insektenhotel zeigt nur dann Wirkung, wenn es aus dem richtigen Material hergestellt ist, den Bedürfnissen der Bewohner entgegenkommt, ausreichend Futterpflanzen vorhanden sind sowie eine optimale Ausrichtung berücksichtigt wird. © Stetiukha Kristina/Shutterstock.com

Denn anders als landläufig vermutet, ist ein Insektenhotel nur selten ein Überwinterungsquartier. Marienkäfer, Fliegen und Wildbienen verkriechen sich in Totholzecken, Laubhaufen, in Hecken, Dachstühlen oder im Geräteschuppen. Die Verwendung von abeschliffenen Schilf- oder Bambusröhren ist wichtig, damit sich die Insekten nicht verletzen. Aus demselben Grund sollten auch keine klassischen Hohlziegel verwendet werden, sondern Strangfalzziegel. Sie bestehen aus gebranntem Ton. Das besondere sind ihre ca. 10 parallelen Hohlkammern, die sich durch die flache Längsachse des Ziegels ziehen und vorne und hinten in einem runden Loch münden. Besonders wichtig ist, dass der Gang hinten verschlossen ist. Der Durchmesser dieser Gänge beträgt 6 oder 8 mm. Größere Bienenarten wie die Rote und Gehörnte Mauerbiene, die Natternkopf-Mauerbiene und verschiedene Blattschneiderbienen nisten hier gerne. Früher beherbergten derart gedeckte Dächer Mauerbienenkolonien. Glatte, feste Materialien ohne Splitter und abstehende Fasern sind lebenswichtig, nur so verhindern wir, dass sich weder die adulten Tiere noch die Nachkommen an scharfen Kanten oder Holzsplittern verletzen. Ein warmer sonniger Platz, der nach Süden ausgerichtet ist, ist der ideale Standort. Die meisten Wildbienen nisten allerdings im Boden. Daher ist ein kleines Sandarium eine perfekte Unterstützung für diese Wildbienen. Insekten mögen es warm und die Sonnen wärmt die Naturmaterialien gut auf. Diese Wärme braucht die Brut der Tiere. Ein vollsonniger Standort verhindert auch Fäulnis und Pilzbefall, weil Regenwasser immer schnell abtrocknen kann. Gleichzeitig sollte es dennoch wind- und regengeschützt stehen. Achten Sie auch auf die Einflugschneise, in der die fliegenden Gäste zum Häuschen gelangen. Dieser sollte entlang der wetterabgewandten Seite sein, sodass ein problemloser Anflug möglich ist.

Nicht nur das Wetter und das Material spielen eine wichtige Rolle, sondern auch das Nahrungsangebot in der Nähe. Idealerweise befindet sich eine Vielzahl an insektenfreundlichen Stauden oder Obstbäumen im Umkreis. Kurze Wege von der Futterpflanze zum Nistplatz sind wichtig, da viele Insekten Nistpflege betreiben. Reichlich Wasser, Sand und Lehm ist ebenfalls entscheidend. Die Tiere müssen nicht nur ihren Durst stillen, sondern dies dient auch zum Auskleiden oder Verschließen ihrer Verstecke. Meistens sind die im Handel erhältlichen fertigen Insektenhäuser für unsere nützlichen Gartenbewohner ungeeignet oder sogar gefährlich.