Im Herbst nicht mehr düngen!

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 07.09.2020 - 12:30
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Im Herbst verabschieden sich die Pflanzen in die Winterpause – jetzt sollten die meisten nicht mehr gedüngt werden © photowind/Shutterstock.com

Wer im Herbst noch düngt, tut seinen Pflanzen ungewollt nichts Gutes: Späte Austriebe haben nicht mehr ausreichend Zeit, um bis zum ersten Frost zu verholzen – und fallen oft den ersten Frösten zum Opfer. Auch in Hinblick auf den Umweltschutz empfiehlt es sich, Pflanzen während ihrer Ruheperiode nicht zu düngen, denn in den Wintermonaten nehmen Pflanzen kaum Nährstoffe auf. Düngesalze würden daher während des Winters ungenutzt in tiefere Erdschichten versickern und könnten dabei ins Grundwasser gelangen.

Wo ist eine kaliumbetonte Herbstdüngung sinnvoll?

Eine Herbstdüngung mit kaliumbetontem Dünger kann hingegen beim Rasen und bei immergrünen Pflanzen sinnvoll sein: Kalium bewirkt, dass sich Salzgehalt im Zellsaft erhöht, wodurch der Gefrierpunkt sinkt und die Pflanzen weniger frostempfindlich werden. Ein hoher Stickstoff- und Phosphorgehalt im Dünger wäre hingegen kontraproduktiv: Beide Nährstoffe regen die Pflanze zum Wachstum und Austrieb an.

Wichtig ist, dass die kaliumbetonte Düngung nicht zu spät erfolgt: Immergrüne Gehölze sollten bis spätestens Mitte September gedüngt werden, Rasen bis spätestens Mitte Oktober.

>> Was der Rasen im Herbst braucht

Welcher Dünger ist der richtige?

Zur Auswahl stehen organische oder mineralische Dünger. Die milden organischen Dünger wie Hornspäne oder Viehmist werden zunächst von Kleinstlebewesen in der Erde zersetzt und können anschließend von den Pflanzen aufgenommen werden. Sie sind die richtige Wahl für ökologisch bewirtschaftete Naturgärten. Mineraldünger hingegen werden synthetisch hergestellt und wirken unmittelbar. Die gekörnten Salze können gezielter angewendet werden, allerdings kann es auch leichter zur Überdosierung kommen.

Eine Alternative ist Langzeitdünger. Hier sind die Nährstoffe von einer feinporigen Hülle umgeben. Bei jedem Regen oder beim Gießen wird ein wenig Dünger gelöst und verteilt sich im Boden, wo er von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen wird. Zwei bis vier Monate hält die Wirkung des Granulats an.