Was gehört nicht auf den Komposthaufen?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 23.09.2020 - 08:01
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Sämtliche pflanzliche Küchenabfälle dürfen auf den Kompost, sofern sie roh sind © Pixavril/Shutterstock.com

Damit aus organischen Abfällen hochwertiger Humus wird, braucht es die richtige Mischung. Als Faustregel für die optimale „Kompostnahrung“ gilt folgendes Mengenverhältnis:

  • eine Hälfte grünes, also stickstoffreiches Material (Grünschnitt, Blattabfälle etc.)
  • eine Hälfte braunes, also kohlenstoffreiches, Material (holzige Stängel, totes Laub, Karton, Holzspäne, Haustiereinstreu etc.)

Zu viel „grüner“ Abfall, vor allem bei viel Rasenschnitt, führt zu einem nassen, schleimigen Gemisch. Besteht der Komposthaufen hingegen hauptsächlich aus „braunen“ Anteilen, dauert die Zersetzung sehr lange.

Tipp: Fällt im Herbst sehr viel totes Laub an, empfiehlt es sich, daraus gesondert Lauberde herzustellen. Dafür wird einfach Laub von sommergrünen Gehölzen gesammelt, in robuste Kunststoffsäcke gefüllt (in drei Schichten, dazwischen jeweils etwas Wasser eingießen) und die Säcke verschlossen. Mit einer Grabegabel einige Löcher in die Säcke stechen und beiseite stellen. Es dauert mindestens ein Jahr, bis sich das Laub vollständig zersetzt hat. Lauberde ist ein wunderbarer Bodenverbesserer und eignet sich auch zum Mulchen.
Für Moorbeete können Sie gesondert Nadeln von Koniferen kompostieren – sie verrotten zwar langsamer, ergeben aber einen sauren Humus, den Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren lieben.

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Aus in Säcken verpacktem Laub entsteht nach einem Jahr Wartezeit wertvolle Lauberde © Gorlov-KV/Shutterstock.com

Wie lange dauert die Kompostierung?

Je nach Material dauert der Verrottungsprozess zwischen 7 Tagen (z. B. weiches Pflanzenmaterial, Rasenschnitt) und 2 Jahren (z. B. Eier- und Bananenschalen). Jährliches Wenden, also das Durchmischen der einzelnen Schichten, kann dabei den Prozess fördern. Achten Sie darauf, dass keine Schicht mehr als 10 cm hoch und dichtes Material mit lockerem gemischt ist.

Schnellkomposter oder klassischer Komposthaufen?
Junger Kompost aus einem Schnellkomposter eignet sich gut als Dünger. Eine nachhaltigere Bodenverbesserung und Düngewirkung bewirkt hingegen nur der gut (bis zu 2 Jahre) gereifte Kompost vom Komposthaufen: Er enthält u. a. Grau- und Schwarzhuminsäuren, die im Boden langsamer abgebaut werden. Wichtige Helferlein beim Verrottungsprozess sind spezielle Kompostwürmer, die sich auch ganz einfach ansiedeln lassen.

>> Kompostwürmer: So wird aus Abfällen hochwertiger Dünger

Wie erkenne ich, dass der Kompost „reif“ ist?

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Der Kressetest zeigt, ob der Kompost schon reif genug und damit pflanzenverträglich ist © Katerina_Tuveleva/Shutterstock.com

Junger, unreifer Kompost ist sehr nährstoffreich und zu „scharf“ für empfindliche Pflanzenwurzeln. Nur bereits „reifer“, also vollständig zersetzter Kompost, sollte entnommen und verwendet werden. Man erkennt ihn an der lockeren Krümelstruktur und am angenehm waldartigen Geruch. Noch nicht zersetzte Bestandteile werden durch Sieben getrennt und dürfen noch am Komposthaufen bleiben.

Eine bewährte Methode, um reifen Kompost zu erkennen, ist der Kressetest:
1. Nehmen Sie drei Blumentöpfe und befüllen Sie zwei davon Kompost und einen mit Watte oder normaler Gartenerde.
2. Säen Sie Kressesamen aus, besprühen Sie die Erde mit Wasser und decken Sie die Töpfe mit Folie ab.
3. Sind nach 4 bis 7 Tagen in den Töpfen mit Kompost etwa gleich viele Samen gekeimt wie im mit Watte oder Erde gefüllten, ist der Kompost reif. Auf zu frischem Kompost keimen hingegen weniger Samen und die Blätter der jungen Keimlinge werden nach wenigen Tagen gelb oder braun. Dann ist der Kompost noch nicht fertig.

Das Komposthaufen-1x1

Das darf auf den Kompost:

  • Krautige Gartenabfälle und Grünschnitt
  • Rasenschnitt: etwas antrocknen lassen, damit er auf dem Komposthaufen nicht fault. Für eine gute Durchlüftung am besten mit luftigerem Strauchschnitt oder Häckselgut mischen.
  • Laub
  • alte Blumenerde
  • abgestorbene Zimmer- und Balkonpflanzen
  • Giftpflanzen (giftige Bestandteile zersetzen sich beim Kompostieren)
  • Organische Küchenabfälle von Obst- und Gemüse, Teebeutel, Kaffeesatz, trockenes Brot (in kleinen Mengen)
  • Einstreu und Kleintierkot von Pflanzenfressern (von Hamstern, Kaninchen, Meerschweinchen etc.)
  • Sägespäne und Sägemehl
  • Pferdemist

Vorher häckseln bzw. zerkleinern:

  • Gehölzschnitt
  • Pflanzen mit dickeren, ledrigen Blättern (z. B. Kirschlorbeer, Azaleen oder Rhododendren)
  • Schalen von Bio-Zitronen, Bio-Bananen
  • Eierschalen
  • Papier und Karton (aber keine Hochglanzpapiere und farbig Bedrucktes)

Nur bedingt bzw. in geringen Mengen:

  • Holzasche: nur von unbehandeltem Holz und in kleinen Mengen!
  • Schnittblumen (sofern sie nicht mit Pestiziden behandelt sind)
  • Laub von Walnuss und Eiche (enthält wachstumshemmende Gerbstoffe)

Nicht kompostieren:

  • sämtliche anorganische Materialien wie Kunststoff, Metall, Stein, Ton etc.
  • Küchenabfälle, die kein Gemüse sind: Fleisch, Wurst, Fisch, Knochen, Käse, Nudelreste, Reis etc. Diese locken nicht zuletzt auch Ratten an.
  • Nussschalen (verrotten sehr langsam)
  • Gekochtes und Gebratenes
  • Kranke Pflanzen(teile) sowie Wurzeln und Fruchtstände von Unkräuter: besser über die Biomülltonne entsorgen. Komposthaufen in Privatgärten erreichen nämlich nicht ausreichend hohe Temperaturen, sodass Krankheitserreger oder Unkräuter die Kompostierung unbeschadet überstehen.
  • Grillkohle
  • Asche von Braun- und Steinkohle
  • Zigarettenreste
  • Fette und Öle
  • Katzenstreu (enthält oft Duftstoffe)
  • Kot von Hunden und Vögeln (kann Parasiten enthalten)