Seerosen sind nicht nur in großen Teichanlagen wunderschöne Blickfänge. Selbst in Miniteichen, die aus kleinen Trögen bestehen, finden Seerosen Platz. Je nach Art und Sorte sind sie mehr oder weniger winterhart: heimische Arten wie die Weiße Seerose (Nymphaea alba) mehr, exotische weniger. Je kleiner bzw. seichter außerdem das „Gewässer“ ist, desto problematischer wird die Überwinterung der Wasserpflanzen im Freien. So auch bei Seerosen, deren Rhizome niemals durchfrieren dürfen.
Hat Ihr Gartenteich bzw. jene Wasserzone, in der sich die Seerosen befinden, eine Wassertiefe von mindestens 60 cm, so besteht kaum Gefahr, dass er bis ganz unten zufriert. Selbst bei frostigen Temperaturen von weniger als –10 °C hat es am Grund noch Plusgrade. In solchen Fällen können sie Seerosen auch den Winter über getrost draußen bleiben. Bei Wassertiefen unter 60 cm hingegen sollten die Seerosen frostgeschützt überwintert werden. Das gilt insbesondere für viele Schwimmpflanzen in der flacheren Sumpf- und Flachwasserzone, die je nach Art und Sorte besonders geschützt werden sollten.
Ab in die Tiefwasserzone!
Eine Möglichkeit, um frostempfindliche Wasserpflanzen wie die Seerose gut über den Winter zu bringen, ist die Übersiedlung in tiefere Teichbereiche. Dazu werden Seerosen am besten schon beim Einpflanzen in Gitterkörbe anstatt direkt in den Teichgrund gesetzt. So lassen sie sich im Herbst besser umsetzen.
Überwinterung im Haus
Um Seerosen frostsicher zu überwintern, können sie auch rechtzeitig vor den ersten starken Frösten, spätestens aber im November, aus dem Wasser geholt und in einen großen Behälter mit frischem Wasser gesetzt werden. Der „Miniteich“ wird nun während der Wintermonate dunkel und kühl (max. 10 °C) gestellt – am besten in den Keller. Wichtig ist, den Wasserstand regelmäßig zu kontrollieren, damit die Pflanzen nicht austrocknen. Sobald die letzten Fröste vorbei sind, dürfen die Seerosen im Frühling (ab Mitte Mai) wieder ins Freie.
Genial: Der Überwinterungstrick der Krebsschere
Manche Pflanzen haben spezielle Taktiken entwickelt, um Winterfröste unbeschadet zu überstehen. Etwa die mittlerweile selten gewordene Krebsschere (Stratiotes aloides): Die Rosetten der Mutterpflanzen sinken im Spätherbst auf den Grund des Teiches ab, bilden dort sogenannte Turionen (Stocksprosse, Winterknospen) als Überwinterungsorgane, die im Frühjahr wieder ganz von alleine an die Oberfläche aufsteigen und neue Tochterpflanzen bilden. Dafür muss die Wassertiefe jedoch mind. 60 cm betragen.
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