Was darf im Februar geschnitten werden?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 10.02.2021 - 08:10
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Zu jenen Gehölzen, die im zeitigen Frühjahr geschnitten werden, gehören sommerblühende Sträucher wie Strauchhortensien © VH-studio/Shutterstock.com

Ein milder, vor allem aber frostfreier Tag im Februar ist perfekt, um zur Ast- und Gartenschere zu greifen. Und zwar aus drei Gründen:
• Wenn die Äste noch unbelaubt sind, erkennt man Habitus und schnittwürdige Triebe besser.
• Bis zur Blütezeit haben sommerblühende Gehölze noch Zeit, neue Blütentriebe zu bilden.
• Jetzt brüten noch keine Vögel, die durch Schnittmaßnahmen an Hecken und Sträuchern gestört werden könnten.

Gehölze, die im Februar geschnitten werden dürfen:

  • Kernobst, z. B. Apfel, Birne und Quitte
    Bei Kernobst steht alle zwei bis fünf Jahre im Februar der Erhaltungsschnitt an, um Fruchtbarkeit und Fruchtqualiät zu fördern: Dabei werden Konkurrenztriebe, die senkrecht wachsenden Wasserschosse, abgestorbene und beschädigte Äste sowie überhängendes Fruchtholz vom Vorjahr entfernt.
  • Beerensträucher, z. B. Himbeeren, Brombeeren, Ribiseln, Heidelbeeren
    Im Februar erfolgt hier der Winterschnitt: Bei Himbeeren, Brombeeren und Ribiseln werden alte Ruten bzw. überalterte Haupttriebe bodennah abgeschnitten. Bei Heidelbeeren werden abgeerntete Zweige zum Teil auf jüngere Seitentriebe abgeleitet, andere nur etwas eingekürzt.
  • Zwergsträucher, z. B. Sommerheide, Fingerstrauch und Lavendel
    Sommerblühende Zwergsträucher benötigen einen jährlichen kräftigen Rückschnitt, um nicht von innen heraus zu verkahlen: im zeitigen Frühjahr bis auf etwa eine Handbreite zurückschneiden.
  • Sommerblühende Sträucher, z. B. Sommerflieder, Hibiskus, Rispen- und Strauch-Hortensien, Großblütiges Johanniskraut, Blauraute und Bartblume.
    Der Rückschnitt kann hier ruhig kräftiger erfolgen. Lassen Sie von jedem Trieb aus dem Vorjahr max. zwei Knospen stehen. Ältere Astquirle entfernen. Muss der Strauch generell ausgelichtet und verjüngt werden, können Sie auch einzelne Triebe vollständig herausschneiden.
© GARTEN+HAUS

Grundregeln beim Gehölzschnitt

1. Ein Schnitt im Spätwinter (vor dem Austrieb) fördert einen starken Wuchs. Ein Schnitt im Sommer bewirkt hingegen einen schwächeren Wuchs.

2.
Setzen Sie die Schere knapp über einer nach außen zeigenden Knospe an, damit der neue Trieb nach außen (und nicht in die Krone) wächst.

3. Achten Sie auf scharfes Schneidwerkzeug und einen sauberen Schnitt.

4. Je kleiner der Astdurchmesser (je früher Sie schneiden), desto besser kann der Baum die „Wunde“ gegen Krankheitserreger abschotten und verschließen.

5. Lassen Sie beim Astschnitt keine „Kleiderhaken“ stehen! Immer auf Astring schneiden (erkennbar am leichten Wulst), ohne dabei das Stammgewebe zu verletzen.

>> 7 häufige Fehler beim Obstbaumschnitt lesen Sie in GARTEN+HAUS Jänner-Februar 2021.