Wer einen Naturteich besitzt, kann sich über zahlreiche Teichbewohner freuen, darunter Teichfrösche, Kröten, Unken und Molche. Aber was machen diese Amphibien eigentlich in den Wintermonaten?
Wie Fische im Teich überleben
Fische ziehen sich bei sinkenden Temperatur in die unteren (wärmeren) Wasserschichten zurück, wo sie in eine Art Kältestarre verfallen. Während der Starre verlangsamen sich Stoffwechsel und Herzschlag, auch Nahrung nehmen die Fische in dieser Zeit kaum auf.
Die größte Gefahr für überwinternde Fische ist jedoch Sauerstoffmangel, der innerhalb kürzester Zeit entsteht, wenn die Wasseroberfläche komplett zufriert. Liegt zudem noch Schnee auf der Eisdecke, produzieren die Wasserpflanzen wegen des Lichtmangels keinen Sauerstoff mehr. Im Gegenteil – sie setzen dann sogar Kohlendioxid frei. Als Gartenteich-Besitzer gilt es das zu vermeiden, etwa durch einen Eisfreihalter (z. B. auf dem Wasser schwimmende Ringe).
Noch besser ist es, den Teich bereits ausreichend tief anzulegen und schon im Herbst mit der richtigen Teichpflege vorzusorgen: Kein Eisfreihalter ist notwendig, wenn der Teich mind. 1,20 m tief ist. Saugen Sie im Herbst den Faulschlamm vom Grund des Teiches und entfernen Sie Laub, abgestorbene Pflanzenreste sowie Algen aus dem Wasser. Die Flachwasserbepflanzung wird bis einige Zentimeter über der Wasseroberfläche zurückgeschnitten. Bringen Sie ein Laubschutznetz an, damit der Teich nicht wieder mit pflanzlicher Biomasse angereichert wird.
Tipp: Ein Hinweis für eine zu geringe Sauerstoffkonzentration ist, wenn die Fische im Winter dicht unter der Eisschicht schwimmen – dann ist es höchste Zeit zu handeln. Statt wild ein Loch ins Eis zu hacken, greifen Sie besser zu heißem Wasser oder einem Fön und schmelzen die Eisschicht an einer Stelle weg – das ist schonender für die ruhenden Teichbewohner.
Rückzugsorte für Amphibien an Land
Als wechselwarme Tiere sind auch Amphibien an warme Temperaturen angewiesen, um aktiv bleiben zu können. Sinken die Außentemperaturen jedoch unter 10 °C, können sie sich kaum mehr bewegen. Sie suchen daher rechtzeitig im Spätherbst (Oktober) feuchte und geschützte Verstecke an Land auf, um dort in eine Kältestarre zu verfallen und bei heruntergefahrenen Körperfunktionen die Wintermonate (meist bis Anfang Februar) zu überdauern.
Zu den natürlichen Rückzugsorten von Fröschen und Kröten gehören Bodenmulden, Mäuselöcher, Maulwurfsgänge und Wurzelhöhlen. In Gärten wird der Komposthaufen gerne von Amphibien als Winterquartier angenommen, und wer an manchen Stellen reichlich Falllaub liegen lässt oder zu Laubhaufen auftürmt, hilft den Teichbewohnern zusätzlich. Auch Mauerritzen und die Hohlräume von Steinhaufen und Baumstümpfen sind wertvolle Winterquartiere für Amphibien.
Einige Amphibienarten (z. B. Grasfrosch, Springfrosch sowie Feuersalamander und deren Larven) sind sogar in der Lage, wie Fische am Grund des Teiches zu überwintern – und das, obwohl sie keine Kiemen haben. Sie können nämlich über die Haut geringe Mengen Sauerstoff aufnehmen. Das reicht im Winter aus, wenn der Stoffwechsel auf ein Minimum heruntergefahren ist.