Leberwurstbaum für den Wintergarten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 16.02.2021 - 14:30
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Die wurstförmigen Früchte hängen vom Baum, als hätte sie jemand zum Trocknen aufgehängt © Ikhwan Ameer/Shutterstock.com

Das ist ja wie im Schlaraffenland! Übergroße Leberwürste, die vom Baum direkt in den Mund wachsen ... Allerdings sind diese „Leberwürste“ nicht so schmackhaft wie das Original. Die Früchte des Leberwurstbaumes (Kigelia africana, Syn. Kigelia pinnata) sind hart, holzig und voller Samen. Elefanten, Giraffen, Nashörner und Antilopen scheint das aber nicht zu stören. Sie verspeisen die Früchte mit Vorliebe und legen dafür sogar mehrere Kilometer zurück. Für den Menschen haben die Früchte lediglich eine medizinische Bedeutung, und zwar in der afrikanischen Heilkunst der Naturvölker.

Die Heimat des Leberwurstbaumes sind die Savannen Afrikas, wo er bis zu 15 m hoch wird und eine breit ausladende Krone bildet. Die innen braunroten Blüten hängen in lockeren Kandelabern aus der Krone. Sie blühen nur nachts und verströmen einen starken, unangenehmen Geruch. Am nächsten Morgen fallen sie nach der Bestäubung verwelkt zu Boden. Aus dem Fruchtknoten entwickeln sich dann die wurstförmigen Früchte, die bis zu 60 cm lang und 4 bis 7 kg schwer werden können.

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In der afrikanischen Heimat wird der Leberwurstbaum bis zu 15 m hoch. Seine Früchte sind bei Elefanten, Giraffen und anderen Savannenbewohnern heißbegehrt © E. O./Shutterstock.com

Tipps zu Pflege und Kultur

Bei uns gedeiht der Leberwurstbaum lediglich in einem beheizten Wintergarten. In Topfkultur wird er bis zu 2 m hoch. Als Substrat bevorzugt er eine nährstoffreiche Kübelpflanzenerde, die mit Kompost oder Hornspänen angereichert wird. Zusätzlicher Blähton oder Perlite verhindern Staunässe.

Von Mai bis September können die Pflanzkübel auch ins Freie an einen warmen und geschützten Platz gestellt werden. Im Sommer sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten (mit kalkarmem, nicht zu kaltem Wasser gießen) und nur mäßig gedüngt werden (alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger).

Die Wintermonate muss der Leberwurstbaum wieder im Wintergarten verbringen. Spätestens ab konstanten Temperaturen unter 10 °C sollte der Umzug erfolgen. Ist das Gewächs zu ausladend geworden, kann jetzt ein Rückschnitt erfolgen (die Blüten entwickeln sich in der Regel an den unteren Ästen). Im Winterquartier benötigt der Leberwurstbaum einen hellen Standort bei 15 bis 20 °C. In der Regel wirft er sein Laub im Winter ab, das aber ab April wieder neu austreibt. Im laublosen Zustand die Gießmenge reduzieren.

Wie funktioniert das mit der Bestäubung?

In der Natur übernehmen Insekten, Vögel und Fledermäuse die Bestäubung der Blüten – im Gewächshaus muss der Gärtner diese Aufgabe mit einem feinen Pinsel erfüllen, wenn er sich an den skurrilen Früchten erfreuen möchte.